Montag, 11. Oktober 2010

Traumtore!

Oft wird der Irische Fußball wegen seines rustikalen und vermeintlich wenig attraktiven Fußballs belächelt. Nichts für Feinschmecker, ist der allgemeine Tenor. Und in der Tat, da könnte was wahres dran sein. Doch hat Matty Burrows mit seinen letzten Toren durchaus bewiesen, das auch auf der grünen Insel Tore von der Kategorie Weltklasse erzielt werden. Und auch in der League of Ireland gab es in dieser Saison reichlich tolle Treffer zu bestaunen. Vor allem der vergangene Monat hat sich mit einer Flut an absoluten Traumtoren hervorgetan. So ist es auch nicht verwunderlich, das die Goal of the Month Auswahl von TV Sender RTE in der Sendung Monday Night Soccer für den September entsprechend Atemberaubend ausfiel:

Sonntag, 10. Oktober 2010

Wer braucht schon Messi wenn er Matty Burrows hat...

So, oder so ähnlich klangen die Schlagzeilen der letzten Tage weltweit. Glentoran Stürmer Matty Burrows ist mit seinem Last Minute Siegtreffer gegen Portadown auf einen Schlag weltberühmt geworden. Rund um den Globus, ob bei TV Stationen oder den Internetauftritten von diversen Zeitungen... Matty Burrows ist überall gefragt.  Mittlerweile haben das Video seines Tores über 2 Millionen Menschen bei youtube angeklickt. Aber warum die ganze Aufregung? Seht selbst...




Es ist natürlich ein positiver Nebeneffekt, das mit diesem Tor auch der Irische Fußball, in diesem Fall die IFA Premiership und Glentoran, weltweit in den Fokus geraten. Ist ja schließlich selten genug der Fall. Auch ist klar, das Matty Burrows ne gute Portion Glück bei diesem Tor hatte. So ein unfassbares Tor erzielen schließlich die wenigsten Spieler in ihrem Leben. Aber dass dies keine Eintagsfliege war, hat Matty Burrows an diesem Wochenende bewiesen. Sein 1:0 für die Glens gegen Glenavon (Endstand 4:1 für Glentoran) kommt sicher nicht ganz an die Genialität des Treffers der Vorwoche ran, ist aber ebenfalls extrem schlitzohrig und stark gemacht:

Samstag, 9. Oktober 2010

Dramatische Wendung im Titelkampf!

Es hätte alles so schön sein können für die Shamrock Rovers. Als Thomas Stewart von Fingal Keeper Brendan Clarke in der 64. Minute Elfmeterreif zu Fall gebracht wurde und Schiedsrichter Declan Hanney auf den Punkt zeigte, hatten wohl (fast) alle im Tallaght Stadium den großen Triumph vor Augen: Die Meisterschaft, nach 16 Jahren Leidenszeit für den Rekordmeister! Im letzten Jahr war man bereits nahe dran, doch dieses mal hatte man nicht nur eine Hand am Pott, nein, die zweite gesellte sich sogar schon hinzu. Zwei Punkte Vorsprung hatten die Rovers heute vor diesem Spieltag auf die Bohemians, sowie das deutlich bessere Torverhältnis. Ein Sieg gegen Sporting Fingal, und die Meisterschaft wäre praktisch in der Tasche. Das die Rovers an den letzten beiden Spieltagen gegen Drogheda und Bray was anbrennen lassen würden, wäre praktisch ausgeschlossen.

Nun also die ominöse 64. Minute. Mit 1:0 führten die Hoops zu diesem Zeitpunkt. Ein zweites Tor wäre der KO für Fingal gewesen. Chris Turner, Mittelfeldantreiber und einer der besten Spieler der Liga, nahm sich der Sache an... und versagte. Alle Träume der Rovers schienen in diesem Moment an der Latte zu zerschellen. Entsetzen auf den Rängen, doch noch führte man... noch! Den Rovers schlotterten plötzlich die Knie und sie machten Fehler. Böse Fehler. Aiden Price, wenige Momente vorher noch vom Setanta Sports Kommentator zum "Man of the match" gekührt, machte in der 87. Minute einen verhängnisvollen Schnitzer. Keeper Alan Mannus sah ebenfalls nicht glücklich aus, die Abstimmung hat einfach nicht gestimmt in diesem Moment zwischen den beiden. Gary O'Neill nutze das schamlos zum Ausgleich aus. Nur eine Minute später, Fingal wieder im Angriff, Crowe kommt zum Schuß, sein Ball eigentlich ungefährlich, prallt von... na klar... Aiden Price unglücklich ins eigene Tor! 2:1 Sporting Fingal! Schlagartig ist es fast mucks mäuschen still im Tallaght Stadium. Wo vor wenigen Minuten noch knapp 6.000 euphorische Rovers Fans den Sieg vor Augen hatten, herrschte nun totales Entsetzen. Die Hoops verlieren am Ende ein sicher geglaubtes Spiel, und verlieren die Tabellenführung an die Bohemians.

Wer hätte das vor Wochen gedacht? Die Shamrock Rovers sahen bereits wie der sichere Meister aus. Sie gewannen souverän ihre Spiele, schlugen sogar die Bohs in Unterzahl mit 3:0, führten die Liga mit sieben Punkten an... doch dann kam das unerwartete 1:4 in Dundalk. Es war vielleicht der Anfang vom Ende? Wer weiß. Am vergangenen Dienstag gab es das große Derby gegen Bohemians. Ein Sieg dort und wir hätten über Heute nicht weiter reden brauchen. Aber im Dalymount Park setzte es eine 0:1 Niederlage. Damit wuchs der Druck heute gewinnen zu müssen. Und es scheint genau dieser Druck, dem die Mannschaft von Trainer Michael O'Neill nicht gewachsen ist. Abermals! Letztes Jahr gab es ja bereits eine ähnliche Situation, als man den sicher geglaubten Titel auf der Zielgeraden noch verspielte.

Die Bohemians haben heute übrigens auch gespielt. Sie hatten eine schwere Aufgabe bei St. Patrick's Athletic zu lösen. Mehr oder weniger souverän gewannen sie dort mit dem für sie recht typischen Ergebnis von 1:0. Auch dort war ein Elfmeter entscheidend. Die Bohs bekamen in der ersten Hälfte einen umstrittenen Strafstoß zugesprochen, nachdem Killian Brennan vermeintlich unfair geblockt wurde im Strafraum. Brennen selbst verschoss, aber 'Raf' Cretaro traf im Nachgang. Die Bohs damit nun einen Punkt in Front, vor den Hoops. Noch ist nicht aller Tage Abend, noch kann dieser Meisterschaftskampf eine erneute dramatische Wendung nehmen. Aber die Bohemians haben es jetzt in der eigenen Hand, den Hattrick perfekt zu machen, nach Titelgewinnen von 2008 & 2009...

Mittwoch, 15. September 2010

30. Spieltag - Liga kurrios!

Zweifelsohne brachte der 30. Spieltag eine Reihe an kuriosen Ergebnissen zu Tage. Dabei gab es eigentlich in jedem Spiel einen klaren Favoriten. Doch abgesehen von den Bohemians, scheiterten alle grandios. Da wären zum Beispiel die Sligo Rovers, die gegen ein Galway, das am Freitag noch 0:4 in Bray unterging, nur zu einem müden 2:2 Remis kam. Und das obwohl man bereits früh mit zwei Toren in Führung lag. Für die Ansprüche der Rovers ist das natürlich deutlich zu wenig. Vor zwei Wochen sprach man immerhin noch vom Titel. Jetzt muß man froh sein, wenn es für eine Top Drei Platzierung reicht. Auch Sporting Fingal bekleckerte sich am Montag nicht gerade mit Ruhm, erreichte ebenfalls nur ein 2:2 im Heimspiel gegen Bray.

Eine unerwartete Niederlage, und damit das endgültige Aus aller Meisterschaftsträume, gab es für St. Patrick's Athletic im UCD Bowl gegen die Students. 2:3 hieß es dort am Ende. Richtig peinlich präsentierte sich das aber der designierte neue Meister. 1:5 gingen die Shamrock Rovers in Dundalk unter! Kaum zu glauben, bedenkt man wie stark und konstant die Hoops in den letzten Wochen auftraten. Matthew Tipton, Dundalks Neuzugang, schoß die Rovers praktisch im Alleingang ab, traf gleich drei mal und hat in den fünf Wochen die er nun schon in Dundalk ist, bereits sechs mal getroffen. Er ist der Ersatz für Neale Fenn, der naturgemäß keine schöne Rückkehr an die alte Wirkungsstädte hatte und nach enttäuschenden 60 Minuten ausgewechselt wurde.




Der Meisterschaftskampf ist nun jedenfalls wieder offen - wer hätte das gedacht?! Die Bohemians konnten den Schock vom Champions League Quali Aus gegen die Waliser von TNS endlich ablegen und sind in der Liga souverän wie zu besten Zeiten. Sie haben den Abstand auf die Rovers nun auf vier Punkte verkürzt - bei noch sechs ausstehenden Spielen keine Welt, zumal es am 33. Spieltag dann den Showdown im Dalymount Park geben wird: Bohs vs. Hoops. Insofern, hat sich Kapitän Owen Heary vielleicht doch nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, als er letzten Freitag verlauten ließ: "Wir holen das Treble!"

Donnerstag, 9. September 2010

Kurz gesagt...

Goal of the month - August

Spannend und Ereignisreich verlief der letzte Monat in der League of Ireland. Die Shamrock Rovers haben die Tabellenführung übernommen und ausgebaut, Eddie Gormley verließ die Bray Wanderers, die daraufhin plötzlich anfangen Spiele zu gewinnen, und Liga Toptorjäger Padraig Amond wechselte nach Portugal zu Pacos Ferreia. Neben diesen Ereignissen gab es aber auch wieder eine Reihe geiler Buden zu bestaunen. Im folgenden Video gibt es eine Auswahl der schönsten Tore des Monats August zu sehen. Abgestimmt werden über den schönsten Treffer kann hier im Forum.





Zehn mal Irischer Fußball live!

Gute Nachrichten für alle Freunde des irischen Fußballs: RTE wird im Saisonendspurt 10 Spiele aus Liga und Pokal live übertragen! Bereits am kommenden Freitag zeigt RTE den LOI Kracher St. Patrick's Athletic gegen die Shamrock Rovers. Damit erfüllt RTE sein Versprechen, in diesem Jahr 18 Spiele live im Fernsehen zu zeigen. Wie immer werden die Spiele auch auf der Homepage des Senders über www.rte.ie/live weltweit zu sehen sein.

Mittwoch, 11. August 2010

Kurz gesagt...

Shamrock Rovers 3 - 0 Bohemians

Am vergangenen Samstag kam es im Zuge des 25. Spieltags der League of Ireland zum brisanten Derby der Shamrock Rovers gegen die Bohemians. Das Tallaght Stadium war zu diesem Anlass selbstverständlich bis auf den letzten Platz gefüllt und die Fans beider Lager kreierten eine tolle Fußballatmosphäre. Immerhin ging es bei diesem Duell um viel, sind beide Teams doch die ersten Anwärter auf den Titel. Die Bohs konnten bis dato noch nicht im neuen Tallaght Stadium gewinnen und auch dieses mal sollte es eine Niederlage setzen. Eine deftige zugleich. 3:0 hieß es am Ende für die Hoops, und das obwohl diese beim Stand von 1:0 eine Rote Karte hinnehmen mußten in der 58. Minute.

Für die Bohs ist diese Niederlage der nächste schwere Nachenschlag, nach dem Champions League aus gegen The New Saints, als es im Rückspiel in Wales eine 0:4 Niederlage setzte. Es verstärkt sich der Eindruck, das die Mannschaft von Pat Fenlon in diesem Jahr nicht die Dominanz der letzten beiden Jahre fortführen kann. Bei den letzten beiden Meistertiteln, waren die Bohemians vor allem mental ihren Gegnern überlegen und haben in den wichtigen Spielen, wenn es drauf ankam, die richtige Antwort parat gehabt, während die Konkurrenz mit dem Druck nicht umgehen konnte. In diesem Jahr, als man dachte, die Mannschaft wäre ideal ergänzt worden mit Neuzugängen und hätte abermals eine perfekte Mischung aus Jugendlichem Elan und geballter Erfahrung,  zeigt sich nun, dass das Team den Ansprüchen nicht gerecht werden kann, eine homogene Einheit nicht auf dem Platz steht und die Bohs drauf und dran sind ihre Titelchancen zu verspielen. Dagegen streben die Shamrock Rovers zielsicher Richtung ersten Meistertitel seit 17 Jahren.



Daryl Fordyce  mit Fünferpack

Bei Glentorans furiosen 6:1 Saisonauftakt über Lisburn in der IFA Premiership, konnte Glens Stürmer  Daryl Fordyce einen satten Fünferpack feiern! Der 23 Jährige Nordire, der eigentlich den Verein verlassen sollte/mußte/durfte nach der letzten Saison, weil er als einer Topfverdiener für den finanziell angeschlagenen Klub nur noch schwer tragbar ist, blieb dem Klub dennoch treu und verschaffte ihm mit seinen fünf Treffern einen perfekten Einstand in die neue Saison. Lokalrivale Linfield kam im übrigen nicht über ein torloses Remis gegen Ballymena hinaus.



Eddie Gormley tritt als Trainer der Bray Wanderers zurück

Dieser Schritt fiel Eddie Gormley nicht leicht, wie er letzten Montag im Telephoninterview bei Monday Night Soccer zugab. Doch Gormley sah die Zeit gekommen zu gehen, hatte nicht mehr die Kraft den aussichtslosen Kampf um den Klassenerhalt mit Bray weiter zu kämpfen. De Gedanken an einen Rücktritt hatte er wohl schon länger, aber die 1:3 Heimniederlage gegen die Sligo Rovers am vergangenen Freitag, war dann der endgültige Auslöser für diesen Schritt. Damit endet für Eddie Gormley eine 10 Jährige Zeit des Schaffens in Bray, erst als Spieler, ab 2006 dann als Trainer.

Freitag, 6. August 2010

IFA Premiership 2010/2011







Am Samstag ist es endlich soweit, beim kleinen Bruder im Norden der grünen Insel rollt der Ball wieder. Die IFA Premiership, Nordirlands höchste Spielklasse, startet in ihre neue Saison und verspricht viel Spannung, zumindest abseits der Tabellenspitze. Titelverteidiger Linfield FC geht zweifelsohne als der große Favorit auf die Meisterschaft in die Saison. Bei den Buchmachern bekommt man momentan bei 10 € Einsatz nur 15 € wieder bei einer Quote von 1.50, wettet man auf Linfield als Meister. Ohne Zweifel besitzt Trainer David Jeffrey auch dieses mal den stärksten Kader, der auch in der Breite qualitativ hochwertig besetzt ist. Mit Neuzugang Peter Thompson hat man zudem einen der Fan Lieblinge fest an den Windsor Park gebunden, nachdem er im letzten halben Jahr von Stockport nur ausgeliehen war. Bereits bis 2008 ging der Stürmer auf Torejagd für die Blues. Insgesamt 162 mal traf der 26 Jährige bereits für Linfield in der Vergangenheit. Er dürfte in der neuen Saison viele weitere Treffer folgen lassen. Bereits in toller Frühfrom präsentierten sich die Blues kürzlich in der Champions League Qualifikation, als sie dem Norwegischen Meister Rosenborg zwei hart umkämpfte Spiele lieferten und im Hinspiel sogar ein Torloses Remis erreichten.

Als härtester Verfolger Linfields könnte Cliftonville ins Rennen gehen. Der amtierende Vizemeister hat keine Stammspieler abgegeben, hat dafür aber an Erfahrung gewonnen, auch dank der guten Auftritte im Europapokal, wo man kürzlich die Kroaten von Cibalia aus dem Wettbewerb warf. Auch mit Portadown und Glentoran ist zu rechnen. Die Ports haben gut verpflichtet und möchten als Vorjahresdritter in diesem Jahr am liebsten noch ein bisschen weiter vorne in der Tabelle landen. Für Glentoran wird es eine interessante Saison. Nach der letzten Horror Spielzeit ist so langsam wieder Ruhe eingekehrt, was auch dem neuen Trainer Scott Young zu verdanken ist. Allerdings konnte Glentoran auf Grund massiver finanzieller Probleme nur einen Neuzugang holen und hat im Gegenzug mit Michael Halliday (Crusaders) und Kyle Neill (Glenavon) zwei langjährige Stützen verloren.

Eng wird es in der neuen Saison auch am Tabellenende zugehen. Ballymena, Glenavon, Lisburn oder Aufsteiger Donegal Celtic haben alle nicht die Qualität für eine Top-Six Platzierung und werden arg zu kämpfen haben. Besonders Donegal könnte der direkte Wiederabstieg drohen. Das Team wurde zwar mit zwei, drei soliden Leuten verstärkt, ist in der Breite aber mit Spielern ausgestattet, die nur schwerlich Premiership Niveau haben.



Wettquoten - Wer wird Meister?

Linfield 1-2
Glentoran 5-1
Cliftonville 8-1
Portadown 11-1
Crusaders 12-1
Coleraine 40-1
Lisburn Distillery 60-1
Dungannon Swifts 66-1
Ballymena United 100-1
Glenavon 100-1
Donegal Celtic 200-1
Newry City 250-1

Donnerstag, 5. August 2010

League of Ireland 1 - 7 Manchester United

Das erste Fußballspiel in der neuen Lansdowne Road sollte ein Fest werden. Ein Fußballfest, für das man sich mit Manchester United einen prominenten Gast einlud. Die Engländer befinden sich mitten in der Saisonvorbereitung und Alex Ferguson nahm die Gelegenheit dankend an um gegen eine von Ex Cork Trainer Damien Richardson zusammengestellte League of Ireland Auswahl anzutreten.

Dieses Spiel sollte Werbung für den Irischen Fußball sein und - so hoffte man - an diesem Abend den vielen Irischen Man Utd Fans Lust auf den heimischen Fußball machen. Nun, ein Fußballfest wurde es, allerdings keins im Sinne der FAI. Manchester United nahm eine in der Defensive völlig überforderte LOI Mannschaft gnadenlos auseinander. Was in der ersten Halbzeit noch ganz gut aussah, vor allem Dank eines stark auftrumpfenden Joseph Ndo, wandelte sich in der zweiten Hälfte in eine handfeste Blamage. Nach 0:2 zur Pause, hieß es am Ende 1:7 aus Sicht der LOI XI.

Die zahlreichen Kritiker dieser Veranstaltung fühlen sich nun bestätigt. Denn es war keinesfalls so, das die Fans der League of Ireland Klubs fröhlich in die Hände klatschten, als die FAI mit ihrer Idee dieses Spiels um die Ecke kam. Im Gegenteil, es regte sich großer Widerstand. In den Augen vieler Fans ist dieses Spiel sinn- und nutzlos. Mitten in der Saison, gäbe es für die Spieler wichtigeres als so eine "Kirmesverantsaltung". Sicher kein falscher Einwand. Auch das Auswahlverfahren der Spieler für den Kader, verlief nicht geräuschlos. Damien Richardson benannte eine gute Mannschaft, aber sicher nicht die bestmögliche. Alle Welt fragte sich, wie er den aktuell führenden der Torschützenliste Padraig Amond nicht nominieren konnte, oder das Riesentalent Ronan Finn, einem der auffälligsten Spieler der bisherigen Saison. Wo war eigentlich Torhüter Alan Mannus und was befähigte dagegen Karl Sheppard im Kader zu sehen?

Letztlich ist das alles nun Makulatur. Das Spiel ist vorbei, die 30.000 Irischen Man United Fans haben die neue Lansdowne Road wieder verlassen, von ihnen wird wohl auch in Zukunft kaum einer mal ins Stadion um die Ecke schauen, und so gilt es die beiden einzig positiven Dinge dieses Spiels fest zu halten: Der Ehrentreffer von Dave Mulcahy sowie der "Flip Throw In" von Ryan Guy:



Mittwoch, 4. August 2010

Neale Fenn's Wechsel - Eine Frage von Anstand und Moral?

Neale Fenn, 33 Jahre alt, Stürmer seines Zeichens, war nie ein Torjäger herausragender Klasse, viel mehr zeichnete er sich in all den Jahren seiner Karriere durch tolle Technik, ein gute Auge und den Hang zum besonderen aus. Vor der Saison 2010 wechselte er von den Bohemians aus Dublin nach Dundalk. Ein guter Transfer für die aufstrebenden Lilywhites. Fenn wurde sofort Stammspieler und ein ganz wichtiger Akteur für Trainer Ian Foster. Umso überraschender kam Neale Fenn's plötzliches Karriereende vor wenigen Tagen.

Neale Fenn gab persönliche Gründe für seinen Rückzug aus dem aktiven Fußall an. Es sei eine Entscheidung der Familie gewesen, jetzt sei die richtige Zeit zu gehen. Zudem wolle er sich fortan vermehrt um seine Zukunft als Trainer kümmern. Eine Rückkehr als Spieler schloß er praktisch gänzlich aus. Dundalk akzeptierte den Gesuch seines Stürmers, entließ ihn aus dem gültigen und noch laufenden Vertrag. Mitten in der Saison! Ein großes Entgegenkommen des Klubs.

Umso erstaunlicher, als wenig später Michael O'Neill, Trainer der Shamrock Rovers, Interesse an einer "Reaktivierung" des Spielers Neale Fenn zeigte. Ein toller Fußballer sei dieser schließlich und wenn der nun frei auf dem Markt verfügbar wäre, müßte man ernsthaft über eine Verpflichtung nachdenken, so O'Neill. So weit so gut. Trainer erzählen schließlich viel wenn der Tag lang ist. Heute dann, nur sechs Tage nachdem Fenn sein Karriereende bekannt gab, platze tatsächlich die Bombe: Neale Fenn signs deal with Rovers!

Eine Verpflichtung mit üblen Beigeschmack. Hätte Dundalk geahnt, das Fenn nur wenige Tage nach seinem Rücktritt, bei einem Ligakonkurrenten unterschreiben würde, hätte man ihn ganz sicher nicht gegen lassen. Zyniker würden behaupten, Fenn hatte nie die tatsächliche Absicht seine Karriere zu beenden, sondern war sich bereits länger mit den Shamrock Rovers einig. Um einer Ablöse zu entgehen, wurde clevererweise der Schritt mit dem Karriereende gewählt. Das alles ist rein spekulativ, aber doch nicht zu weit hergeholt. Denn wären die Hoops tatsächlich an einer Verpflichtung Fenn's interessiert gewesen, hätten sie selbstverständlich Dundalk eine Ablöse bezahlen müssen.

Die Frage stellt sich also schon, was steckt tatsächlich hinter dem vermeintlichen Karriereende des Fußballprofis Neale Fenn, der nur wenige Tage später quietschfidel bei einem anderen Verein anheuert? Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, inwieweit das geschehene mit Anstand und Moral vereinbar ist? Vermutlich gar nicht. Fenn hat das Vertrauen seines Arbeitgebers schamlos ausgenutzt. Dundalk hätte einen seiner besten Leute niemals gehen lassen, wenn klar gewesen wäre, das dieser das ganze nur dafür nutzt, um kurz darauf gut 70 Kilometer weiter südlich seine Zelte aufzuschlagen. Und so ist diese Aktion von Neale Fenn zweifelsohne im höchsten Maße unmoralisch und verachtenswert. Auch die Shamrock Rovers geben dabei alles andere als ein gutes Bild ab. Weder Klub noch Spieler haben sich mit dieser Aktion Freunde gemacht.

Freitag, 30. Juli 2010

Spielverderber Amauri...

Die Shamrock Rovers können ihren Traum von der Europa League Gruppenphase fürs erste begraben. Gegen Juventus Turin gab es eine erwartete Niederlage im Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde. 0:2 hieß es am Ende, achtbar durchaus für die Hoops, andererseits auch schade.





Die erste halbe Stunde lang hatten die Spieler Köttel in der Hose und Angst vor der eigenen Courage. Der Start ins Spiel war auch denkbar schlecht. Amauri traf bereits nach drei Minuten zur Führung der Italiener. Ein früher Nackenschlag, wobei die Hoops es Juve auch denkbar einfach machten. Es schien eine deftige Ansprache von Trainer O'Neill in der Pause gebraucht zu haben, denn nach Wiederanpfiff waren die Rovers wie ausgewechselt, suchten nun ihr Heil im körperlichen & direkten Spiel nach vorne, so wie man es eigentlich von Anfang erwartet hatte. Angetrieben von einem ganz starken Chris Turner im zentralen Mittelfeld ergaben sich nun einige gefährliche Strafraumszenen. Dan Murray hatte folgerichtig in der 51. Minute den Ausgleich auf dem Kopf, doch sein Ball verfehlte knapp das Tor. Fortan bot man dem Italienischen Gast endlich Paroli und forderte ihn zu einem richtigen Spiel. Das Alibi der ersten Halbzeit war raus aus den Aktionen, Glaube an die eigene Stärke beherrschte nun das Spiel der Hoops. Zweifelsfrei, Juve war immer noch die bessere Mannschaft, mit den weitaus größeren Chancen. So traf Amauri zwischenzeitlich den Pfosten nach einem tollen Solo. Für die Entscheidung sorgte dann auch jener Amauri gut 15 Minuten vor dem Ende. Gegen dessen wuchtigen Kopfball war Keeper Alan Mannus machtlos. 2:0 also am Ende für Juventus, völlig verdient, keine Frage. Die Hoops konnten den Platz nach einer starken zweiten Hälfte dennoch erhobenen Hauptes verlassen.

Die 6.000 Zuschauer im ausverkauften Tallaght Stadium waren an diesem Abend eine Klasse für sich. 90 Minuten gaben sie alles, peitschten ihre Mannschaft nach vorne, honorierten mit Szenenapplaus jeden gewonnen Einwurf, jedes Tackling, ja beinahe jeden gelungenen Pass. Es war eine riesige Party und man zeigte seinen Stolz über das, was man erreicht hat, ganz unabhängig vom Ergebnis in diesem Spiel.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Hexentanz in Tallaght

Heute Abend wird Geschichte geschrieben. Juventus Turin ist zu Gast bei den Shamrock Rovers in der 3. Qualifikationsrunde der Europa League. Kaum ein Hoops Fan hätte so etwas vor ein paar Jahren für möglich gehalten. Damals, als man nach einem bitteren Abstieg den Gang in die Zweitklassigkeit antreten mußte. Heimatlos waren die Rovers mehr als ein Jahrzehnt lang. Ein Rekordmeister, der Rekorde höchstens in negativer Hinsicht aufstellte. Und so ist der heutige Abend, wenn die neu Heimat, das Tallaght Stadium, mit 6.000 Fans bis auf den letzten Platz gefüllt sein wird, vor allem auch Sinnbild für die wundersame Auferstehung dieses Klubs.


Mit Trainer Michael O'Neill, der 2009 sein Amt bei den Hoops antrat, begann alles. Der Nordire übernahm das Amt von Pat Scully, der kurz vor dem Ende der vorangegangenen Saison seinen Hut nahm. Die Hoops stagnierten in ihrer Entwicklung nach dem Aufstieg, drohten gar eine Richtung einzuschlagen, die alles andere als positiv ist. Fünfter im ersten Jahr nach dem Aufstieg, siebter im zweiten Jahr... dann kam O'Neill und alles wurde besser. Sinnbild dafür ist die Verpflichtung von Stürmer Gary Twigg. O'Neill kannte den Angreifer bereits aus seiner Zeit bei Brechin City, wo er vorher als Trainer tätig war. Als jener Twigg aus Schottland zu den Hoops kam,war nicht ganz klar was von dem 25 Jährigen zu halten ist, immerhin war er ein paar Jahre zuvor bei Derry City im Probetraining durchgefallen. Doch diese Verpflichtung sollte sich auszahlen wie keine zweite.

Twigg blühte bei den Rovers auf, wurde in seiner ersten Saison mit 24 Toren Torschützenkönig und schoss seinen Verein fasst im Alleingang zur Vizemeisterschaft. Auch in dieser Saison hat Twigg bereits wieder zehn mal getroffen, und das obwohl er zu Beginn der Saison verletzt war. Ihm kommt die direkte und einfache Spielweise der Hoops zu gute. Michael O'Neill hat seiner Mannschaft eine klare Handschrift verpasst, baut auf physisch starke Spieler und schnelles Spiel in Spitze. Damit hat er Erfolg und damit haben sich vor allem die Shamrock Rovers zu einem echten Meisterschaftsanwärter entwickelt. Im letzten Jahr noch verpassten sie denkbar knapp den Titel, obwohl sie zeitweilig schon eine Hand am Pott hatten. Aktuell sieht es so aus, als könnte es dieses Jahr für den Platz an der Sonne tatsächlich reichen., und das trotz einem schwachem  Saisonstart, denn die zweite Saisonhälfte ist dafür bisher umso stärker.

Aber heute Abend wartet erst mal das absolute Highlight. Das größte Spiel der Vereinsgeschichte. Juventus Turin mit Alessandro Del Piero, Gianluigi Buffon & Co... Spieler, die die meißten Hoops Spieler wohl nur aus dem Fernsehen kennen. Angst müssen sie deswegen noch lange nicht haben. In der Runde zuvor schaltete man die Israelis von Bnei Yehuda aus, immerhin der fünfte der letzten Saison in Israels höchster Spielklasse. Natürlich ist Juventus Turin ein anderes Kaliber. Aber die Italiener stecken noch mitten in der Saisonvorbereitung, für sie ist es das erste Pflichtspiel der Saison, obwohl die neue Spielzeit in Italien erst Ende August los geht. Der neue Juve Trainer Delneri sprach in den letzten Tagen mit großen Respekt vor dem Shamrock Rovers. Zu Recht! Die phantastischen Fans der Hoops werden im ausverkauften Tallaght Stadium eine großartige Atmosphäre kreieren und ihre Mannschaft zu Höchstleistungen antreiben.

Das die Hoops für dieses große Spiel überhaupt in Tallaght bleiben ist interessant. Sie hätten es auch in einem weitaus größeren Stadion austragen können, Beispielsweise das RDS Stadium - immerhin war der Zuschauerzuspruch riesig im Vorfeld - doch man hat sich ganz bewußt für die Heimat in Tallaght entschieden, auf die man so lange warten mußte. So sind es "nur" 6.000 Zuschauer heute Abend, aber die werden wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft stehen, das ist sicher. Ernsthaft rechnen tut ohnehin niemand damit, das die Hoops eine echte Chance gegen Juventus haben. Aber wer weiß, im Fußball ist bekanntlich vieles möglich...