Sonntag, 17. Juli 2011

23. Spieltag: Twigg versus Sligo...

Alle Titelkandidaten hatten an diesem Spieltag - mit Ausnahme von St. Patrick's Athletic, die hatten nämlich frei - Pflichtaufgaben zu erfüllen. Sligo war in Galway gefordert, wobei es eher schien als seien die Mannen von Paul Cook an diesem Abend unterfordert gewesen, von einem Gegner, der nur auf dem Papier existierte. Die Rovers nahmen United nach allen Regeln der Kunst gnadenlos auseinander und ließen selbst nach einem 4:0 Pausenstand nicht locker. Galway war zudem nach etwas mehr als einer halben Stunde nur noch zu zehnt auf dem Feld, weil Eduardo Dusi mit Gelb-Rot vom Platz flog. Tore von Blinkhorn,der einen Hattrick erzielte, Doyle (2x), Richie Ryan, Raf Cretaro sowie ein Eigentor von Paul Sinnott sorgten für den 8:0 Endstand! Überzeugender kann man eine Tabellenführung nicht verteidigen.

Minimalistischer ging es da schon im Hunky Dorys Park zu, wo sich die Shamrock Rovers schwerer taten als es die Ausgangslage vermuten ließ. Aber Michael O'Neill mußte im Hinblick auf das Champions League Rückspiel gegen Tallinn ein paar seiner Topleute schonen, was sich sichtlich auf die Leistung auswirkte. Das Spiel war praktisch schon gelaufen, alles deutete auf ein torloses Unentschieden hin, bis Gary Twigg mit seinem Tor in der 94. Minute die Rovers doch noch rettete. Gary Twigg, wer sonst! Die Lebensversicherung der Rovers. Ohne ihn säße Michael O'Neill jetzt möglicherweise nicht mehr auf der Trainerbank und ohne ihn hätten die Rovers beinahe einen desaströsen Rückschlag für das Unternehmen Titelverteidigung hinnehmen müssen. Aber das Leben findet nicht im Konjunktiv statt, der Fußball noch viel weniger. Am Ende steht ein Sieg und drei wichtige Punkte, vor allem in Hinsicht darauf, das Sligo ebenfalls gewonnen hatte, aber auch Derry City seine Pflichtaufgabe erfolgreich löste.

Die Candystripes waren im Carlisle Ground von Bray zu Gast, wo sie sich lange Zeit äußerst schwer taten und eine wenig überzeugende Vorstellung ablieferten. Doch einmal mehr war es Jungstar James McClean der einen überragenden Tag erwischt hatte, und damit am Ende auch den Unterschied ausmachte. Seine grandiose Vorarbeit zum Führungstor brauchte Eamon Zayed nur noch im Tor unterzubringen. Für den Toptojäger der League of Ireland ein Kinderspiel. Daniel Lafferty erhöhte wenig später auf 2:0. Brays Anschlußtreffer in der Nachspielzeit war dann nur noch Ergebniskosmetik. Alles in allem kann man konstatieren: Derry präsentierte sich nicht wie ein Team das den Titel in diesem Jahr gewinnen könnte, aber die Tatsache das man trotz schwacher Leistung am Ende die drei Punkte im Sack hat, zeugt von einer gewissen Qualität, die nicht unwichtig sein kann in so einem engen und spannenden Meisterschaftskampf.

Samstag, 16. Juli 2011

Europäischer Rückblick - Part II

Am Donnerstag war großer Europa League Abend. Zwei Irische und zwei Nordirische Vereine waren mit dabei. Ich war an diesem Abend in Belfast im The Oval zu Gast um Glentoran bei der Herkulesaufgabe gegen den FC Vorskla aus der Ukraine zu unterstützen. Glentoran hatte sensationell die erste Qualifikationsrunde überstanden, nachdem man Renova aus Mazedonien auf dramatische Art und Weise aus dem Wettbewerb kegelte. Erst im Elfmeterschießen des Rückspiels in Belfast fiel die Entscheidung. Der junge Torhüter Aaron Hogg, der den rot gesperrten Elliot Morris vertrat, avancierte dabei zum Helden, als er zwei Elfmeter parieren konnte. Eine Zusammenfassung dieses Spiels gibts hier im Video bei Glentoran TV.

Nun also der FC Vorskla, ein ungleich schwerer Gegner, zumal den Glens fast die halbe Mannschaft ausfiel, auf Grund von Verletzungen, Sperren oder Urlaub. So kam es das Scott Young nur noch einen einzigen gelernten Innenverteidiger im Kader hatte für dieses Spiel - den jungen Calum Birney, der überhaupt noch gar nicht für Glentorans erste Mannschaft aufgelaufen ist in seinem noch jungen Fußballerleben. Das sollte auch so bleiben, Scott Young kündigte das auch so im Stadionheft an. Hieß, die Glens mußten mit einer zusammengeschusterten Notelf spielen. Keine guten Voraussetzungen, gegen eine gute Ukrainische Mannschaft, die bereits in die Saison gestartet ist. Und trotzdem waren es die Gastgeber, die in der Anfangspahse das aktivere Team waren. Besonders der erst 18 Jährige Kyle Cherry und der sogar noch ein Jahr jüngere Martin Murray waren echte Aktivposten. Dazu zeigte sich der wuchtige Angreifer Andy Waterworth sehr agil. Die Glens hatten in der ersten halben Stunde sogar zwei exzellente Möglichkeiten, einmal mußten die Ukrainier sogar auf der Linie retten! Doch gerade als man das Gefühl hatte - hier geht heute was - fiel das erste Tor für Vorskla. Nach einer Ecke klingelte es im Kasten von Hogg. Ein dummes Gegentor.

Wenige Minuten später spielte Martin Murray dann einen katastrophalen Pass nach hinten, so das Ahmed Januzi aus dem nichts durch war und zum 2:0 einnetzen konnte. Die Sache war damit, innerhalb von kürzester Zeit natürlich gelaufen. Schade, weil beide Gegentore im Grunde Geschenke waren. Dennoch, die Glens kämpften tapfer, wurden dafür von den Fans mit gebührendem Beifall bedacht und am Ende kann man, vor allem auch unter den ganzen Umständen - Saisonvorbereitung & Personalprobleme - sogar zufrieden mit dem Ergebnis sein. Für die jungen Spieler war es ganz sicher eine sehr lehrreiche Erfahrung. Zudem konnten die Fans ihren Liebling Matty Burrows nochmal verabschieden, der nach Spanien auswandern wird und sich ein letztes mal im Glens Trikot zeigen durfte.

Es war kein wirklich schöner Abend für die Irischen und Nordirischen Vereine in Europa. Die Saints mussten bekanntlich am Ende der Welt in Kasachstan bei Shakhter Qarağandy antreten. Eine 24 Stündige Anreise ging dem voraus, da waren die Beine am Spieltag natürlich nur bedingt frisch. Trotzdem zogen sich die Pats achtbar aus der Affäre. Fast hätte es sogar zu einem Remis gereicht, doch ein spätes Gegentor brachte den Gastgebern den 2:1 Sieg, der fürs Rückspiel aber noch alles offen lässt, dank des erzielten Auswärtstores von McMillan. Die Bohemians haben nächste Woche eine deutlich schwerere Aufgabe. Sie verloren in Ljubiljana mit 0:2. Den Berichten nach zu Folge eher unglücklich, da das erste Tor aus einem Elfmeter resultierte den man so nicht unbedingt geben muss und das zweite Tor aus einem unberechtigten Freistoß fiel. Jammern hilft da aber nicht viel. Am nächsten Donnerstag muß eine Fabelleistung im Dalymount Park her, will man das Ding noch drehen. Nicht mehr als ein Wunder werden die Crusaders benötigen, wollen sie gegen den FC Fulham noch weiterkommen. Nach einem 1:3 zu Hause in Belfast, sind die Messen praktisch gesungen. 

Europäischer Rückblick - Part I

Am Dienstag war es soweit - Champions League in Tallaght! Die Shamrock Rovers als amtierender Meister, trafen auf Flora Tallinn, den Estnischen Meister, der sich ebenfalls bereits mitten in der Saison befindet und mit einer perfekten Bilanz aus der heimischen Meistriliiga anreiste. Da Flora ein voll professionell geführter Verein ist, mußte man davon ausgehen, das es keine leichte Aufgabe für die Rovers werden würde, zumal es für Michael O'Neils Mannen ja in der League of Ireland zuletzt nur bedingt gut lief. Trotzdem, ein Heimsieg, bestenfalls ohne Gegentor, war die Maßgabe.

Das Tallaght Stadium war an diesem Abend nicht ganz ausverkauft, aber dennoch sehr gut gefüllt. Für eine leidenschaftliche Atmosphäre war somit gesorgt. Die Mannschaft wollte dem in nichts nachstehen und drückte von der ersten Sekunde an gnadenlos aufs Gaspedal. Die Estnischen Gäste wußten nicht wie ihnen geschah, ein solches Tempo schien ihnen aus der heimischen Liga nicht bekannt zu sein. Die Rovers, im zentralen Mittelfeld mit O'Donnell, Turner und Finn, erspielten sich schnell ein klares Übergewicht, konnten aber die sich bietenden Möglichkeiten noch nicht nutzen. Schocksekunde dann nach einer halben Stunde. Craig Sives brachte Floras Markus Jurgonson im Strafraum zu Fall, nach dem dieser sich bis in den 16er durchtanken konnte - Elfmeter für die Gäste! Doch Alan Mannus, zuletzt gegen Derry noch der Unglücksrabe war, avancierte zum Helden, hielt den von Valeri Minkenen schwach geschossen Strafstoß sicher! Nur zwei Minuten später auf der anderen Seite, setzte Ronan Finn über die rechte Seite zu einem tollen Lauf an, brachte den Ball in den Strafraum, wo nach einem heillosen Durcheinander die Kugel plötzlich im Netz lag. Chris Turner der Torschütze!

Fortan drückten die Rovers weiter, wollten unbedingt nachlegen. Flora hatte der Vehemenz und Power der Rovers nichts entgegenzusetzen. Vor allem in den Zweikämpfen waren die Esten gnadenlos unterlegen. Es wurde zwar deutlich, das diese Mannschaft guten Fußball spielen kann, was sie auch zeigte wenn mal ein bisschen Zeit und Raum war, aber da die Rovers meistens früh pressten, war der Ball oft sehr schnell wieder in den Reihen der Grün Weißen. Insgesamt machte Michael O'Neills Mannschaft einen richtig guten Job. Einzig dass das Ergebnis am Ende nicht höher ausfiel, konnte man seinen Spielern zum Vorwurf machen. Denn Chancen gab es genug. Inspiriert von einem wie entfesselt aufspielenden Ronan Finn, hätte es auch leicht drei, vier zu null ausgehen können. Und genau darin liegt die Gefahr fürs Rückspiel. Ein 1-0 ist kein wirklich beruhigendes Polster. Ein unglückliches Gegentor in den ersten fünf Minuten des Rückspiels und schon sieht die Sache ganz anders aus. Aber hoffen wir einfach mal das es nicht dazu kommt. Nach dem Spiel von Dienstag, kann man auch durchaus Vertrauen in die Rovers haben, das sie den Job in Tallinn erfolgreich zu Ende führen.

Gestern wurde indes die nächste Qualifikationsrunde ausgelost. Sollten die Shamrock Rovers sich gegen Flora Tallinn durchsetzen, würde als nächstes der FC Kopenhagen warten. Eine sehr schwere Aufgabe. Vermutlich wäre das eine Nummer zu groß. Aber, selbst bei einem Ausscheiden hätte man danach immer noch das Europa Leauge Play-Off Spiel zur Qualifikation für die Gruppenphase. Sprich zwei garantierte Heimspiele plus die Summe die es fürs Weiterkommen gegen Tallinn gibt... das wäre schon eine Menge Geld für einen League of Ireland Klub.

Sonntag, 10. Juli 2011

Die spannendste Liga der Welt?

Ein Blick auf die Tabelle sagt mehr als tausend Worte... der 22. Spieltag ist rum und an der Tabellenspitze hat sich ein Vierkampf entwickelt, wie ihn wohl nur die kühnsten Optimisten vor der Saison vorhergesagt hätten. Man musste ja regelrecht Angst haben, das die Shamrock Rovers, nachdem sie alles zusammengekauft hatten was bei drei nicht auf dem Baum war, einen Durchmarsch vom ersten bis zum letzten Spieltag zur Titelverteidigung hinlegen würden, dem kein anderes Team gewachsen sein würde. Und in der Tat, bis vor wenigen Wochen sah es genau danach aus. Auch ich habe vor noch gar nicht all zu langer Zeit hier im Blog den Rovers bereits indirekt zur Meisterschaft gratuliert und Sligo bereits abgeschrieben gehabt. Was für eine Fehldiagnose! In den letzten drei Wochen hat sich die Lage in der League of Ireland dramatisch verändert. Die Shamrock Rovers haben ihren Platz an der Sonne eingebüßt, zeitweise an St. Patrick's Athletic. Doch nach diesem Wochenende sind es erstmals die Rovers aus Sligo, die tatsächlich die Liga anführen!

Wie sich die Mannschaft von Paul Cook in der letzten Zeit gesteigert hat ist schlicht phänomenal. Die erste Saisonhälfte war ziemlich ernüchternd, aber nun, wo es drauf ankommt, sind sie da... Ndo, Richie Ryan, Doyle und Co.. Und Sligo wird noch stärker werden, hat gestern mit Conor Powell einen neuen Mann geholt, der fortan auf der linken Seite verteidigen wird, eine Position, wo die Rovers ein wenig Probleme hatten bisher. Powell ist gut bekannt aus den letzten Jahren mit den Bohs, als er mit seinen Leistungen sogar Irlands Nationaltrainer Trapattoni beeindruckte, und er an einer Berufung zur Nationalmannschaft schnupperte. Sein Wechsel nach England hat sich indes nicht ausgezahlt. Bei Colchester bekam er diesen Sommer keinen neuen Vertrag. Keine Schande für so einen jungen Spieler, der zudem nicht der erste wäre, der unter Paul Cook wieder zurück zur Bestform findet.

Zurück zum aktuellen Liga Geschehen. Dort ist nun Derry City so dick im Geschäft wie es kaum zu vermuten gewesen wäre vor der Saison. Das der First Division Meister des letzten Jahres ein solides Team, gespickt mit interessanten Talenten, beisammen haben würde - ja klar, das wusste man. Aber wie konstant Stephen Kenny's Truppe sich zeigt, das ist überragend. Am Freitag nun besiegte man gar die Shamrock Rovers im eigenen Brandywell Stadium. Die Bude kochte über nach dem Freistoßtor von Daniel Lafferty, bei dem aber zugegebenermaßen Rovers Keeper Alan Mannus auch eine entscheidende Rolle spielte. Damit sind die Candystripes nun vierter, aber auch nur zwei Punkte vom Spitzenreiter weg, zumal man die Torfabrik der Liga ist. 42 Treffer sind es schon!

Die Saints haben bekanntlich den Sprung zurück an die Tabellenspitze verpasst (siehe Spielbericht unten), aber sind natürlich ebenfalls mehr als nur gut mit dabei in diesem Jahr. Die Mannschaft von Pete Mahon ist seit Monaten in bestechender Form, hat nur eins der letzten 15 Ligaspiele verloren! Die Mannschaft besticht vor allem durch ihre enorme Physische Stärke, und das einfache, aber effiziente Spiel nach vorne. Die Saints werden momentan durch die vielen Spiele, vor allem auch durch die Verpflichtungen im Europapokal, vor eine harte Probe gestellt. Die Mannschaft lässt viel Kraft und ich habe ein wenig die Sorge dass die kommenden Wochen keine einfachen werden für die Saints. Während die Saints aber nach wie vor in unmittelbarer Schlagdistanz mit dem Tabellenführer sind, hat der fünfte noch ein bisschen was an Boden gut zu machen, wenn er auch noch in den Titelkampf eingreifen möchte. Die Bohemians haben aber momentan einen tollen Lauf und sind somit ganz still und heimlich immer mehr an das erste Tabellendrittel heran gerückt. Nur fünf Punkte sind es auf den Tabellenführer aus Sligo nun. Gut, bei den Bohs ist man die ganze Saison über bereits sehr realistisch gewesen im einschätzen der eigenen Möglichkeiten und weiß von daher das man mit der Titelvergabe im Normalfall nichts zu tun haben wird   in diesem Jahr... aber man weiss ja nie. Zumindest ein internationaler Tabellenplatz scheint im Bereich des möglichen zu sein, vor allem auch nachdem Christy Fagan  zurück im Team ist nach seiner Verletzung und momentan trifft wie er will, was im übrigen auch für seinen Sturmpartner Anto Flood gilt. Insofern, ganz sollte man die Bohs nicht aus den Augen lassen.

Wenn die Frage dieses Artikels also lautet: Ist die League of Ireland 2011 die spannendste Liga der Welt? Kann man die wohl nur mit JA beantworten. Der oft beschworene Blick auf die Tabelle sagt wohl alles. Fakt ist: Diese Liga rockt!

Report: Saints 2 - 2 Dundalk...

Die Saints konnten sich bis heute ganz genüsslich anschauen was die Konkurrenz macht, nachdem sie am Donnerstag noch in der Europa League spielten und die Begegnung mit Dundalk aus diesem Grund auf Sonntag verlegt wurde. Die Voraussetzungen waren klar: Ein Sieg, und die Saints würden die Tabellenführung zurück erobern, nach dem sie diese an die Shamrock Rovers letztes Wochenende erst verloren hatten, die Rovers am Freitag aber in Derry patzten. Pete Mahon musste seine Mannschaft etwas umstellen, da Spielmacher Stephen Bradley gesperrt- und Stürmer Danny North angeschlagen passen musste. Gegner Dundalk spielt bisher eine unrühmliche Saison, für die Lilywhites geht es im Grunde um gar nichts mehr in diesem Jahr. Absteigen können sie nicht mehr, für viel weiter oben dürfte es ohne ein mittelschweres Wunder aber auch nicht mehr reichen.

Mit genau solch einer Einstellung traten die Gäste zu Beginn des Spiels auch auf. Die Saints bestraften das eiskalt. Derek Doyle bekam nach einer Ecke den Ball perfekt serviert und vollendete per Volley gekonnt zur Führung. Dundalks Art zu verteidigen war nicht nur in dieser Szene, sondern übers ganze Spiel hinweg äußerst bizarr. Die Saints ließen in der Folge weitere gute Gelegenheiten liegen, doch immerhin wachten die Gäste danach etwas auf und zeigten das sie nicht nur wegen des gepflegten Rasens im Richmond Park angereist waren. Wobei, das muss man an dieser Stelle auch erwähnen: Der ein oder andere Dundalk Spieler schien das nicht gänzlich verinnerlicht gehabt zu haben. Besonders Mark Quigley, der eigentlich ein hervorragender Fußballer ist, ließ die Primadonna raushängen, als glaubte er, er würde gerade im Bernabeau spielen. Übersteiger hier, Übersteiger da, aber bloß nicht auch mal den effektiven Pass zum Nebenmann spielen. Vielleicht sollte jemand dem guten Mark Quigley mal sagen, das der Richmond Park nicht in Madrid liegt und er wohl nie in seiner Karriere für Real auflaufen wird. Davon ab hat Dundalk mit Mark Griffin aber einen jungen Stürmer in seinen Reihen, der in der Tat spektakulär ist. Vor einem Monat Zwanzig geworden und in seiner ersten echten Saison mit der ersten Mannschaft, hat er in den letzten Wochen als Vertretung des verletzten Jason Byrne gross reden von sich gemacht. Auch heute war er wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Nach 33 Minuten verwandelte er abgebrüht einen der wenigen sehenswerten Angriff der Gäste zum zwischenzeitlichen 1:1. Sein sechstes Tor aus den letzten fünf Spielen. Griffin überzeugt neben seinem guten Torabschluss, vor allem mit Technik und Schnelligkeit.

Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Keith Ward brachte Dundalk nach der Pause erstmals in Führung, doch diese wehrte nur zehn Minuten, denn die Hintermannschaft der Gäste stellte sich mal wieder selten dämlich an, so das erneut Derek Doyle völlig frei stehend treffen konnte. Die Saints danach überlegen, setzten Dundalk mit einfachem, klaren und präzisem Fussball mächtig unter Druck, verpassten es aber den lustlosen Gästen den verdienten Todesstoss zu versetzen. Der Punktgewinn reicht am Ende nicht um die Tabellenführung wieder zu übernehmen, dennoch man wird nicht gänzlich unzufrieden sein bei den Saints, nach den letzten kräftezehrenden Wochen und dem nun bevorstehenden Trip ins 10.000 Kilometer entfernte Kasachstan. 

Samstag, 9. Juli 2011

Rückblicke...

Die letzten Tage waren turbulent im Irischen Fussball, sowohl in der Liga, als auch im Europapokal. Viel habe ich dazu geschrieben, doch an dieser Stelle möchte ich einmal vermehrt die bewegten Bilder sprechen lassen, denn diese sind wirklich eindrucksvoll.


St. Patrick's Athletic - IBV Vestmannaeyjar

Mit einem tollen 2:0 Sieg über IBV aus Island haben die Saints den Einzug in die zweite Qualifikationsrunde der Europa League geschafft. Die Tore waren nur bedingt spektakulär, die Stimmung dafür umso mehr. Ich denke das kommt in folgenden Bildern auch ganz gut rüber.




Bohemians - Shamrock Rovers

Mit einem blutjungen Team und viel Leidenschaft besiegten die Bohs den großen Rivalen aus Tallaght mit 2-1 im LSC, dank des entscheidenden Tores von in der Nachspielzeit der Verlängerung von Kevin Feely. Zwei tolle Tore, ekstatisch gefeiert bei von den wenigen verwegenen, die den Weg an diesem Abend in den Dalymount Park gefunden hatten.



Glentoran FC - FK Renova

In den letzten Jahren konnte keines der Nordirischen Teams eine Runde in Europa überstehen, die Glens haben diesen Bann gebrochen. In einem dramatischen Spiel, das die Glens am Ende im Elfmeterschießen gewannen, hieß es nach 90 Minuten 2-1. Beide Tore für Glentoran mit der Marke "Tor des Monats". Hier die Highlights von der dramatischen Nach aus The Oval.

Freitag, 8. Juli 2011

Oh When the Saints Go Marching in...

St. Patrick's Athletic gegen IBV Vestmannaeyjar in der ersten Qualifikationsrunde zur Europa League, das klingt wahrlich nicht nach Feinscheckmerkost. Aber immerhin, nachdem IBV das Hinspiel mit 1:0 - Dank eines Elfmeters - für sich entscheiden konnte, war im Rückspiel im Richmond Park für Spannung gesorgt. Saints Trainer Pete Mahon appellierte unter der Woche immer wieder an die Fans, das sie doch bitte zahlreich erscheinen mögen, schließlich sei ja noch alles offen und nur mit einer "special atmosphere" könne man das Ding drehen. Mannschaft und Fans gemeinsam. Pete Mahon wurde nicht enttäuscht, der Richmond Park war toll gefüllt, die Stimmung phantastisch, vor allem unglaublich positiv. Jeder gewonnene Ball, jeder saubere Pass, ja sogar jeder Befreiungsschlag ins Nichts wurde dankbar beklatscht.

Die Saints hoch motiviert, versuchten zu Beginn vor allem mit direkten Bällen in die Spitze zum Erfolg zu kommen. Keine sonderlich gute Idee, gegen einen tief stehenden Gegner, der dazu mit hoch aufgeschossenen Verteidigern agierte. Diese waren, das wurde schnell ersichtlich, aber nicht die beweglichsten, was nach und nach auch der Pats Elf klar wurde. Fortan flogen eine menge Flanken in den Gäste Strafraum, an denen Keeper Abel Dhairi mit schöner Regelmäßigkeit im Freiflug vorbei segelte. Das musste irgendwann zwangsläufig auch mal ins Auge gehen. In der 24. Minute war es dann Daryl Kavanagh, der sich auf der rechten Seite klasse durchsetzte, den Ball mit aller Durchsetzungskraft Richtung kurzen Pfosten bringen konnte, wo genannter IBV Keeper einen eigentlich harmlosen Ball vor die Füße von Ian Daly klatschen ließ, der aus kürzester Entfernung dann nur noch das Kunststück vollbringen mußte, die Kugel über die Linie zu bringen. Knapp Zwöf Minuten später, wieder ein Angriff über die rechte Seite, wieder eine Flanke, diesmal aber Kopfballablage McMillan zu Derek Doyle, der ungehindert einköpfen konnte, wobei Keeper Dhairi wieder eine eher unglückliche Rolle abgab. Wie dem auch sei, 2:0, was bedeutete: Keine Verlängerung, und die Saints zu dem Zeitpunkt durch. Aber nur ein Tor für IBV und die Situation würde sich dramatisch ändern.

Ehrlicherweise muss man sagen, das die Gäste aus Island über 90 Minuten ein sehr feines, hübsch anzusehendes Kurzpass-Spiel an den Tag legten, das aber auch ziemlich brotlos war. Zwar versuchte vor allem Andri Olafsson aus der Zentrale heraus das Spiel zu lenken, was ihm auch durchaus gelang, aber seine Mitspieler hatten selten wirklich den Zug zum Tor - und wenn dann einmal was in den Strafraum kam, war Saints Keeper Gary Rogers zur Stelle.Was ebenfalls auffällig war, vor allem mit zunehmender Spieldauer, das den Isländern mehr und mehr die Puste ausging. Während die Saints auch noch zum Ende hin ein hohes Tempo gehen konnten, merkte man den Gästen doch eine klare körperliche Unterlegenheit an. Trotzdem mussten die Saints in den letzten Minute nochmal zittern. Denn auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, heisst es so schön. Fast wäre es so gekommen. Ein langer Ball, Wirrwarr, plötzlich steht ein weißer frei... aber zum Glück ist Gary Rogers ja noch da. Alles in allem, ist der Sieg und das Weiterkommen der Saints absolut verdient. Überragend an diesem Abend war vor allem Daryl Kavanagh, der sich als extrem Ballsicher zeigte, immer wieder mit tollen Tempodribblings zu gefallen wußte und nicht zuletzt einige gefährliche Aktionen initiierte sowie eben auch das erste Tor vorbereitete. Bei den Isländern war Andri Olafsson der beste, der wie ein klassischer Libero agierte, was sehr interessant war zu beobachten.

Für St. Patrick's Athletic ist das Weiterkommen runde 90.000 € wert. Viel Geld für ein Team der League of Ireland. In der zweiten Runde wartet nun Schachtjor Karaganda aus Kasachstan. 

Dienstag, 5. Juli 2011

Dramatisches Derby im LSC...

Normalerweise weckt der Leinster Senior Cup nicht die ganz großen Emotionen... eigentlich gar keine und noch viel weniger in einem Viertelfinale. Am Montag Abend war die Sache aber etwas anders gelagert. Die Bohs empfingen die Hoops, das sorgt bekanntlich immer für Zündstoff. Nun, immerhin gut 800 verwegene wollten sich diesen Kracher nicht entgehen lassen und berappten die 5 € Eintritt. Sie wurden nicht enttäuscht. Die Bohs traten mit einer Mischung aus Jugend- und Amateurspielern an, in der Verantwortung für das Team stand Owen Heary, der bereits für sein Leben nach der aktiven Karriere übt, und das A-Championship Team der Bohs betreut, neben seinen Verpflichltungen  die er normalerweise all wöchtentlich auf dem Platz hat. Heary spielt - und das nur am Rande erwähnt - bisher ein ausgezeichnete Saison für die Bohemians. Sein Team an diesem Abend im Durchschnitt um die 20 Jahre jung, traf auf eine Rovers Mannschaft, die gespickt mit arrivierten Stars der League of Ireland war. Michael O'Neill gab den Leuten, die am Sonntag gegen die Saints nicht, oder nur kurz zum Einsatz kamen, hier die Möglichkeit zu spielen. Wohl dem der in einem solch unbedeutenden LSC Spiel eine Mannschaft auf den Platz bringen kann, in der Leute wie Chris Turner, Stephen O'Donnell, Gary O'Neill oder Dan Murray stehen!

Dem jungen Bohs Team merkte man die Unerfahrenheit deutlich an, dem Rovers Team die vorhandene Klasse ebenfalls. Besonders Chris Turner wusste bis zu seiner Auswechslung sehr zu gefallen. Trotzdem muss man sagen, das die Rovers aus ihrer qualitativen Überlegenheit über das ganze Spiel  gesehen zu wenig machten. Immerhin, kurz vor der Pause gingen sie durch Dean Kelly in Führung, obwohl das Tor zu 90% auf die Kappe von Bohs Keeper Craig Sexton ging. Das war schon Slapstick pur, als er einem völlig ungefährlichem Kopfball nur hinterher schaute, als wäre er gelähmt. Der Ball klatschte unterdessen an den Pfosten, rollte die Linie entlang und Kelly musste nur noch einschieben. Damit war das Spiel eigentlich gelaufen, denn wie bitte schön sollten die Bohs hier ein Tor machen? Dazu muss man den Ball nämlich auch mal länger als fünf Sekunden in den eigenen Reihen halten. Aber doch, irgendwie gelang es den Bohs in der zweiten Halbzeit einmal eine Flanke in den Strafraum zu bringen... das kam ebenso aus dem nichts wie der aus dem Hinterhalt anrauschende Ryan McEvoy der aus vollem Lauf die Kugel direkt ins lange Eck zimmerte!

Danach Dramatik pur. Drei Minuten vor dem Ende verletzte sich der erst im Spiel eingewechselte Mick Doyle bei einem Zweikampf schwer, musste nach Minutenlanger Behandlung vom Platz getragen werden und konnte nicht weitermachen. Die Rovers hatten zu diesem Zeitpunkt aber bereits drei mal gewechselt. Die Rovers also nur noch zu zehnt, und dann ging es auch noch Verlängerung. Aber es kam noch verrückter. Als sich alles schon mit einem Elfmeterschiessen abgefunden hatte, segelte in der Nachspielzeit der zweiten Verlängerung nochmal eine Bohs Flanke in den Rovers Strafraum. Am langen Pfosten stand Kevin Feely, der den ganzen Abend über in der Innenverteidigung bereits einen riesen Job machte, und hämmerte den Ball unter die Latte! 2:1 Bohs! Da gab es auf dem Platz und auf den Rängen kein halten mehr. Fans stürmten aufs Feld, feierten mit den Spielern gemeinsam das Tor. Eine Reihe vor mir spielte sich in dieser Hinsicht eine bemerkenswerte Szene ab: Sohn, etwa 10 Jahre alt, schaut neidisch auf all die Fans die unten auf dem Platz mit den Spielern jubeln. Sohn schaut hoch zum Vater, und der gibt ihm nur einen aufmunternden Klapps auf die Schulter, frei nach dem Motto: na geh nur mein Junge. Das lies sich der sich natürlich nicht zwei mal sagen und schwupps war er auf dem Feld. Herrlich.

Die Bohs gewannen am Ende also 2:1, denn wenig später war Schluss. Eine tolle Sache für die junge und unerfahrene Bohs Mannschaft, die zwar nicht gut gespielt hat, aber so eine enorme Leidenschaft an den Tag legte, das einem das Herz aufging.

Highlights Rovers vs. Saints...

Hier sind die Highlights des Topspiels vom Sonntag. Besondere Achtung gilt es natürlich dem Tor des Tages zu schenken. Ganze 16 Pässe dauerte der Angriff, ehe Gary Twigg erfolgreich abschließen konnte. Einfach ein traumhaft rausgespieltes Tor!

Sonntag, 3. Juli 2011

Rovers zurück an der Spitze!

Machen wir es kurz und knapp: Die Shamrock Rovers haben sich die Tabellenführung in der League of Ireland zurück geholt. Mit einem verdienten 1:0 Sieg über St. Patrick's Athletic. Held des Tages für die Hoops war - na klar - Gary Twigg, der mit seinem Tor die eminent wichtigen drei Punkte sicherte.

Vor knapp 4.500 Zuschauern im Tallaght Stadium, bei traumhaftem Wetter - womöglich der heißeste Tag des Jahres bisher - ging es die Wiese 90 Minuten rauf und runter. Vom Anstoß weg war das Tempo hoch im Spiel, der Ball aber auch viel in der Luft unterwegs, was vor allem an den Saints lag, die die Kugel immer wieder nach vorne droschen, in der Hoffnung die Rovers mit einem solchen Ball vielleicht mal auf dem falschen Fuß zu erwischen. Und in der Tat, in der Anfangsphase konnten Daryl Kavanagh und Dann North ein ums andere mal für Gefahr sorgen, allerdings fehlte die letzte Konsequenz um aus solchen Sitationen auch Kapital zu schlagen. Die Gastgeber dagegen brauchten ein paar Minuten um so richtig warm zu werden, hatten dann nach zehn Minuten aber auch gleich eine riesen Möglichkeit, als sich Ronan Finn toll durchsetzen konnte auf der rechten Seite, in den Strafraum eindringen- und einen Schuß aufs lange Eck bringen konnte, der Ball aber knapp am Pfosten vorbei rauschte.

Mit zunehmender Spieldauer zogen sich die Saints immer weiter zurück, während die Rovers viel Druck aufbauten und einige gefährliche Szenen hatten, bis zur Pause aber keine davon zu einem Torerfolg vollenden konnten. Waren die Saints in der ersten Hälfte über weite Strecken zumindest noch ein ebenbürtiger Gegner, gaben sie das Spiel in der zweiten Halbzeit dann komplett aus der Hand. Keeper Gary Rogers bekam eine Menge zu tun, stand sein Team doch fortan unter Dauerdruck. Das konnte nicht lange gut gehen, und in der Tat, nach 53 Minuten klingelte es dann! Eine tolle Kombination über die rechte Seite eingeleitet, vollendet von Gary Twigg nach Ablage von Ciaran Kilduff. Ein ganz fein raus gespieltes Tor, das für Twigg den zehnten Treffer im 15. Ligaspiel bedeutet. Die Rovers drängten danach auf die Entscheidung, mussten dabei aber auf die Unterstützung von Trainer Michael O'Neill verzichten. Der Mann hatte ja ohnehin schon ein paar schwere Tage hinter sich, nun musste er auch noch fast die komplette zweite Halbzeit auf der Tribüne verbringen, nachdem er eine Entscheidung des Schiedsrichters mit einem Tritt gegen eine Wasserflasche kommentierte. Nun ja, der Schiedsrichter hatte so oder so keinen sonderlich guten Tag erwischt. Dave McKeon hatte eine sehr kleinliche Linie gewählt und zerpfiff damit jeglichen Spielfluss.

Wie dem auch sei, am Ende siegten die Rovers verdient, weil von den Saints schlicht zu wenig kam. Das war mutlos, Ideenlos, kraftlos... eines Tabellenführers in solch einem wichtigen Spiel unwürdig. Die Rovers dagegen zeigten sich unbeeindruckt vom Wirbel der letzten Tage und brachten vor allem in der zweiten Hälfte auch fussballerisch eine richtig gute Leistung aufs Feld. Die Liga ist nun also mega spannend. Ein Blick auf die Tabelle verrät: Erster, zweiter und dritter sind gerade mal ein beziehungsweise zwei Punkte voneinander getrennt. Derry als vierter ist mit vier Punkten Rückstand auf die Rovers ebenfalls noch mit im Rennen. Heisst, nächste Woche kann sich alles schon wieder ändern, zumal die Hoops dann in Derry ran müssen.

Samstag, 2. Juli 2011

21. Spieltag - Sligo auf dem Vormarsch...

Ganz ohne Zweifel, der 21. Spieltag steht voll und ganz im Zeichen des Spitzenspiels zwischen den Shamrock Rovers und St. Patrick's Athletic. Am Sonntag kommt es zu diesem epischen Aufeinandertreffen des ersten gegen zweiten. Aber dazu später mehr. Denn der Kampf um die Meisterschaft hat unabhängig vom Ergebnis dieses Spiels, einen weiteren ganz heißen Titelanwärter hinzu bekommen. Vor einigen Wochen sah es so aus als wären die hoch gesteckten Träume der Sligo Rovers wie eine Seifenblase bereits frühzeitig zerplatzt, aber nach nun sechs Spielen ohne Niederlage in Folge und dem beeindruckenden Sieg vom letzten Freitag über die Shamrock Rovers, ist man wieder ganz dick im Rennen. Die gute Form bestätigt haben die Rovers unter dessen an diesem Spieltag in Bray. Zwei frühe Tore von Matthew Blinkhorn stellten die Weichen für die drei Punkte. Eoin Doyle setzte kurz vor dem Ende mit seinem 13. Saisontreffer den Schlußpunkt hinter einem starken Auftritt. Vor allem spielerisch konnte Sligo endlich mal wieder auf ganzer Linie überzeugen. Bray hatte dem schnellen Kombinationsfussball der Gäste an diesem Abend aber auch schlicht nichts entgegenzusetzen.

Die Bohemians haben im "6 Punktespiel" bei Dundalk einen Erfolg auf ganzer Linie feiern können. Unbeeindruckt von all den negativen Nachrichten der letzten Tage um den Klub - wie immer sieht es sehr schlecht um die Finanzen bestellt aus - sicherte sich das Team von Pat Fenlon dank zweier später Treffer die wichtigen Punkte und kann nun wieder berechtigte Hoffnungen auf eine Top 5 Platzierung haben. Zumal die Bohs momentan auf einen in Top Form befindlichen Christy Fagan bauen können, der nach seiner mehrwöchigen Verletzungspause nun wieder bei 100% ist und in den letzten drei Spielen vier mal getroffen hat. Er brachte seine Mannschaft, wie die letzten drei mal zuvor auch schon, in Führung. Einer der sich ebenfalls eiskalt vor dem Tor zeigt, ist Derrys Eamon Zayed. Gestern beim ungefährdeten 3:0 Sieg seiner Candystripes wieder mit einem Doppelpack, was Saisontore 15 & 16 für den 27 Jährigen Angreifer bedeutete. Seine tolle Form in diesem Jahr ist sicher einer der Hauptgründe für die tolle Saison des Aufsteigers. Denn das muss man schon sagen: Derry ist nun auch ganz fett im Geschäft wenn es um die Champagner Plätze geht. Und nicht nur das, auch im Titelkampf hat man ein Wörtchen mitzureden. Findet auch Trainer Stephen Kenny. Der erteilte allen Spekulationen, das Jungjuwel James McClean schon in diesem Sommer den Verein verlassen könnte - früher hier im Blog habe ich ja bereits auf das ernsthafte Interesse aus England hingewiesen - eine klare Absage. Und sagte sinngemäß: Warum sollten wir einen unserer besten Spieler abgeben, wenn wir eine realistische Chance haben, historisches zu schaffen, nämlich als erster Aufsteiger überhaupt, Meister zu werden. Recht hat der Mann!

Einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf landete UCD. In Galway erfüllten die Students ihre Pflichtaufgabe, mussten dafür aber mehr zittern als ihnen lieb war. Andererseits bitter für United das sie nicht wenigstens einen Punkt aus diesem Spiel mitnehmen konnten. Denn da schiessen Sean Connor's Mannen mal drei Tore, und verlieren am Ende trotzdem. Unter dessen hat Galway letzte Woche seinen besten Mann verloren. Shaun Kelly ist zum aufstrebenden First Division Team von Limerick gewechselt.

Am Sonntag steht es nun - wie weiter oben bereits erwähnt - also an, das Spitzenspiel der League of Ireland. Im Tallaght Stadium empfangen die Shamrock Rovers, die am letzten Spieltag bekanntlich die Tabellenführung verloren haben, die Supersaints, die jene Tabellenführung erobert haben. Die Pats kommen mit der irren Serie von 14 ungeschlagenen Ligaspielen am Stück nach Tallaght und könnten mit einem Sieg die Hoops in eine schwere Krise stürzen. Denn dort ist man nicht ganz zu Unrecht der Meinung, mit dem vorhandenen Spielermaterial, müsste man die Liga normalerweise beherrschen. Das wiederum ist bekanntlich nicht so richtig der Fall, was wiederum bedeutet, das der Stuhl von Meistertrainer Michael O'Neill bedenklich wackelt. Passend dazu hat Co-Trainer Trevor Croly unter der Woche überraschend das Handtuch geworden. Differenzen über Taktik und Aufstellung zwischen ihm und O'Neill sollen wohl den Ausschlag dafür gegeben haben. Das O'Neill heftig mit Jobs in Schottland, sowie dem Nationaltrainerposten von Nord Irland in Verbindung gebracht wird, lässt die Vermutung zu, das er das Ende der Saison eher nicht mehr als Trainer der Hoops erleben wird. Aber gut, warten wir es ab. Am Sonntag nun also erstmal das Derby gegen die Saints. Danach wissen wir vermutlich schon ein bisschen mehr...

Mittwoch, 29. Juni 2011

Shels - Sligo Nachschlag...

Die fleissiegen Jungs von Shels TV haben die Highlights des League Cup Spiels der Shels gegen Sligo hochgeladen. Das moechte ich natuerlich nicht vorenthalten. Vor allem weil der Freistosstreffer von Richie Ryan wahrlich sehenswert ist.

Dienstag, 28. Juni 2011

League Cup: Shelbourne - Sligo Rovers

Montag 20 Uhr, Tolka Park: Die letzten warmen Sonnenstrahlen werfen ihren Schatten, dazu eine Portion Curry Chips in der einen- einen frischen Kaffee in der anderen Hand... kann es etwas besseres geben? Vielleicht, aber an diesem Montag Abend war es genau das richtige fuer mich. Im wunderbaren Tolka Park, definitiv eines der schoensten Stadien der Insel, empfang Shelbourne, der erste der First Division, die Sligo Rovers, dritter in der Premier Division, im Viertelfinale des League Cups. Beste Voraussetzungen also fuer einen schonen Fussballabend.

Das Spiel selbst konnte dann nicht ganz mit dem Ambiente mithalten. Besonders die ersten 45 Minuten boten nur bedingt guten Fussball. Sligo versuchte zwar der Favoritenrolle gerecht zu werden, alleine es wolle nicht so recht klappen. Paul Cook schonte zwar den ein oder andern Stammspieler, aber Topleute wie Joseph Ndo, Alan Kirby, Matthew Blinkhorn oder Eoin Doyle standen trotzdem auf dem Platz. Shelbourne erwartet defensiv, versuchte zu Anfang erst gar nicht mitzuspielen, sondern drosch den Ball einfach nur lang nach vorne. Aber wer wollte es dem Aussenseiter auch verdenken. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gastgeber aber immer frecher, sie merkten wohl, das Sligo an diesem Abend schlagbar war. Trotzdem kam die Fuehrung in der 39. Minute ueberraschend. Ploetzlich stand David Cassidy im Strafraum ganz frei, der konnte es im ersten Moment selbst kaum glauben, so das er noch einen zweiten Anlauf brauchte, ehe er die Kugel aus kuerzester Distanz versenkte!

In der zweiten Halbzeit wurde das auf dem Platz gebotene etwas besser. Die Shels trauten sich nun deutlich mehr zu und Sligo konnte vor allem ueber Ndo und den sehr agilen Horgan immer wieder gute Aktionen initiieren. Mitte der zweiten Halbzeit waren es trotzdem die Hausherren, die den Siegtreffer auf den Fuss hatten, aber den vermeintlichen Matchball leichtfertig vergaben. Wenig spaeter wurde der Klassenunterschied dann zum ersten mal so richtig deutlich. Waehrend die Shelbourne Spieler auf dem letzten Loch pfiffen, gezeichnet von einem grossartigen Kampf, konnte Sligo mit Richie Ryan und Raf Cretaro zwei frische Leute ins Spiel bringen. Wohl dem, der solche Qualitaet auf der Bank sitzen hat! Eine Joe Ndo Ecke brachte dann elf Minuten vor dem Ende den Ausgleich. Danny Ventre verwandelte. Was danach passierte, ist fuer die tapferen Shels einfach nur bitter. Es ist die 94. Minute, Derek Foran marschiert mit grossen Schritten Richtung Strafraum der Gaeste, Kevin Dawson weiss sich nur mit einem Foul zu helfen. Freistoss aus aussichtsreicher Position, knapp 20 Meter vor dem Tor, und Gelb-Rot fuer Dawson! Kurz darauf zimmert Richie Ryan die Kugel unter die Latte! 2:1! BANG! Siegtreffer Sligo! Der Schiedsrichter pfeift nochmal an, Chris Mulhall knallt Danny Ventre weg, wofuer es glatt Rot gibt. Ein bitteres Ende fuer Shelbourne, die diese Niederlage nicht verdient hatten.

Highlight des Spiels aber war Shebourne Trainer Alan Matthews, der das Spiel nicht an der Seitenlinie, sondern auf dem Riverside Stand verbrachte, in der Kabine am Dach, wo normalerweise die TV Kameras angebracht sind. Ich war einigermassen verwundert zu sehen, wie Matthews hinter mir ueber eine Leiter dort nach oben kletterte. Aber es war augenscheinlich warum er das tat: Der besseren Uebersicht wegen. Via Knopf im Ohr war er mit seinem Co-Trainer verbunden, dem er dann Anweisungen gab. Und es gab noch einen anderen Grund. Von dort oben konnte Matthews seinen Emotionen freien Lauf lassen, ohne Gefahr zu laufen vom Schiedsrichter verbannt zu werden. Und in der Tat: Selten habe ich einen Menschen so ausdauernd fluchen hoeren. Unglaublich. Matthews schrie, fluchte, trat gegen Gegenstaende... einmalig!

Samstag, 25. Juni 2011

Impressionen einer Saison...

Man mag es kaum glauben, aber 20. Spieltage ist diese Saison nun schon alt. Mir kommt es so vor als wäre gestern noch März gewesen, aber tatsächlich sind wir fast schon im Juli und mehr als die Hälfte der Spielzeit 2011 ist schon wieder rum! In den letzten Wochen und Monaten haben sich bei mir so einige Mitbringsel von diversen Spielen angehäuft, in erster Linie natürlich Programmhefte und Tickets, die ich immer aufhebe... warum auch immer. Ein paar Impressionen davon gibt es nun hier...

Neuer Spitzenreiter: Supersaints!

Kürzlich habe ich es noch gesagt: Obacht ist angebracht liebe Shamrock Rovers. Und nun ist es passiert, die vermeintliche Übermannschaft der League of Ireland hat ihren Platz an der Sonne verloren. Nach den Ergebnissen von Freitag Abend ist St. Patrick's Athletic der neue Spitzenreiter! WOW! Wär hätte das vor wenigen Wochen noch für möglich gehalten?! Die Saints schienen eher im grauen Mittelmaß zu versinken, denn das sie um die Champagner Plätze mitspielen würden in diesem Jahr. Aber jetzt - Spitzenreiter, mit zwei Punkten Vorsprung auf die Rovers! Am Freitag lösten die Mannen von Pete Mahon ihre Aufgabe gegen Bray mehr oder minder souverän. In einem hart umkämpften Spiel sorgte am Ende das Tor von Danny North für die Entscheidung. er verwandelte einen Handelfmeter, den Wanderers Verteidiger Adam Mitchell verursachte, als er auf der Linie ein sicheres Tor mit unerlaubten Mitteln verhinderte. 

Damit die Pats überhaupt die Tabellenführung übernehmen konnten, mußten die Shamrock Rovers Punkte lassen in Sligo. Bis dato konnten die Rovers jedes Pflichtspiel in dieser Saison gegen Sligo für sich entscheiden, gestern Abend sollte das erstmals nicht so sein. Für Sligo war es so was wie die letzte Chance im Titelrennen zu bleiben. Eine Niederlage wäre ein enormer Rückschlag gewesen, und vermutlich das Ende aller Träume. Bekanntlich kam es anders. Sligo spielte groß auf, Tore von Peers und Doyle sicherten die Überlebenswichtigen drei Punkte und bestraften Michael O'Neill für seine mutlose Aufstellung. Ohne Twigg, ohne Finn, ohne Kilduff, dafür mit Gary O'Neill als einziger Spitze... gut für den Fußball dass das nicht belohnt wurde. Kürzlich habe ich die Rovers und O'Neill für ihren tollen Fußball gelobt. Zu Recht. Aber es gibt eine Ausnahme. Wenn es gegen Sligo geht. Dann holt O'Neill die Otto Rehagel Gedächtnis Taktik aus dem Schrank. Sein Team ist dann nur auf Spielzerstörung aus. Das hat ja, zugegebenermaßen, in diesem Jahr auch immer gut funktioniert gegen Sligo. Gestern zum Glück nicht. Der Sieg für Bit O'Red war hochverdient und gibt der Liga zusätzlich Pfiff. Das Team von Paul Cook ist nun in Schlagdistanz, nur vier Punkte hinter den Saints.

Ein Wort an dieser Stelle noch zu Sligo Angreifer Eoin Doyle: Der talentierte Wirbelwind galt immer schon als äußerst begabter Spieler, der vieles mit bringt um ein richtig guter Fußballer zu werden: Technik, Beweglichkeit, Schnelligkeit und trotz seiner eher schmächtigen Statur ist er robust und durchsetzungsfähig. Was ihm aber immer abging war die Konzentration in den entscheidenden Momenten. So verpufften seine Aktionen oft zu Brotloser Kunst. Im Ansatz gut, im Endeffekt aber eben nicht effektiv. Umso erstaunlicher ist seine Entwicklung in dieser Saison. Seit er nun auch vermehrt im Angriffszentrum zum Zuge kommt, und nicht mehr nur auf dem linken Flügel sich die Seele aus dem Leib läuft, ist er deutlich nützlicher für sein Team geworden. Nun schon 11 Tore in dieser Saison, das spricht für sich, auch wenn er zuletzt mal einen kleinen Durchhänger hatte, so merkt man ihm doch eine deutlich positive Entwicklung an.

Ich selbst war gestern im Dalymount Park mal wieder zu Gast. Die Bohemians empfingen Drogheda, bei widrigen Bedingungen. Es regnete über weite Strecken des Spiels in Strömen. Dennoch waren die Vorzeichen gut für Pat Fenlon und seine Mannen, denn Anto Flood wurde rechtzeitig zum Spiel fit und konnte endlich wieder mit Christy Fagan die Doppelsitze bilden. Bereits zu Beginn der Saison sah man, das diese beiden richtig gut miteinander harmonieren, gestern also endlich wieder vereint, dauerte es nur sechs Minuten, ehe Flood per Kopf den Ball perfekt in den Lauf von Fagan legte, der daraufhin frei aufs Tor zulaufen konnte und sich nicht zweimal bitten ließ. Die Bohs in der Folge drückend überlegen, hatten zahlreiche Chancen das Spiel frühzeitig zu entscheiden, ließen aber viele gute Gelegenheiten aus. Fagan und Flood machten trotzalledem einen hervorragenden Job, was man aber auch Owen Heary, dem alten Mann, auf der Position des Rechtsverteidigers bei den Bohs, bescheinigen konnte. Lange hatte man ihn nicht mehr so offensiv erlebt. Heary marschierte die Linie rauf und runter, spielte klare Pässe und brachte gefährliche Flanken in den Strafraum. Auf der anderen Seite wußte Mark Rossister zu gefallen, der in meinen Augen der beste Mann auf dem Feld war. "Rossi" ist ein Musterprofi vor dem Herren, der seine technische Limitiertheit mit Kampf und Spielintelligenz wett macht. Alles in allem am Ende ein ungefährdeter Sieg für die Bohs, die diese englische Woche mit perfekten sechs Punkten abschließen und somit auch wieder Licht am Ende des Tunnels sehen.

Scheibenschießen war angesagt in Dundalk. Nach den Horrornews aus Galway unter der Woche, war es jedoch auch nicht weiter verwunderlich, dass das Team von Sean Connor, gegen eine offensiv starke Truppe wie Dundalk unter die Räder kommen würde. Das 1:6 bedeutet die 15. Niederlage in Folge für United. Tore gab es gestern Abend auch im UCD Bowl zu sehen. 2:2 trennten sich UCD und Derry. Für die Candystripes kein optimales Resultat, aber am Ende doch eins, mit dem man zufrieden sein wird. Zweimal gingen die Students in Führung, zweimal konnte Derry ausgleichen. Da muss man dann auch mal froh sein, wenn man wenigstens einen Punkt mit nach Hause nimmt. Derry könnte in der nächsten Zeit im übrigen ihr Supertalent James McClean verlieren. Blackpool, Burnley und West Ham gelten als heiße Interessenten. Wobei Blackpool augenscheinlich den ersten Versuch bereits unternommen hat den 22 Jährigen loszueisen, das Angebot aber dem vernehmen nach nicht den Vorstellungen Derrys entsprach. Angeblich 500.000 € Ablöse möchten die Candystripes bekommen. Was eine ganze Stange Geld für einen League of Ireland Klub wäre...

Mittwoch, 22. Juni 2011

19. Spieltag - Galway vor dem Untergang...

Fangen wir mit dem positiven an: Der Meisterschaftskampf ist nach den Ergebnissen von gestern Abend noch ein stückchen spannender geworden. Nachdem ich die Shamrock Rovers zuletzt ja über den grünen Klee gelobt habe, wären sie nun gegen Dundalk tatsächlich fast gestolpert. Bis zur 79. Minute lagen sie 0:2 hinten, doch Tore von Chris Turner und Billy Dennehy egalisierten die Gästeführung. Nicht zum ersten mal sicherten sich die Hoops Punkte in buchstäblich letzter Sekunde. Ganz im Stile eines wahren Champions. Und dennoch, Obacht ist angebracht. Die Supersaints sind auf dem Vormarsch. Nach einem ungefährdeten Sieg in Galway, rücken die Mannen von Pete mahon bis auf einen Punkt an die Rovers ran. Danny North und Evan McMillan (im Bild) sorgten für die entscheidenden Tore im Terryland Park. 

In Galway gehen dagegen so langsam die Lichter aus. Sportlich liegt man nun schon etwas abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz, weil Drogheda im Gegenzug sein Heimspiel gegen UCD siegreich gestalten konnte und dadurch nun schon schon sechs Punkte Vorsprung auf Galway hat. Man mag glauben, viel schlimmer kann es nicht kommen. Aber weit gefehlt. Am Mittwoch Nachmittag schlug die Nachricht, das alle United Spieler im Sommertransferfenster den Verein verlassen können, wie eine Bombe ein. In Galway hofft man für den ein oder anderen Spieler wenigstens noch ein paar Euro zu bekommen, um den Klub irgendwie noch über Wasser zu halten. Doch sind wir ehrlich: Wer soll für wen auch nur einen müden Cent auf den Tisch legen? Die Tabelle spricht eine klare Sprache. Sportlich hat diese Mannschaft in der Liga nichts verloren, was vor allem an den Elf Mann liegt, die sich Woche für Woche etwas zusammen rumpeln, das man nur mit viel Phantasie als Fußball bezeichnen kann. Gut, das mag etwas übertrieben sein, trift den Nagel aber irgendwie doch auf den Kopf. Fakt ist: Der erste Absteiger steht bereits fest. Sportlich wird United den Sturz in die Zweitklassigkeit kaum verhindern können. Wenn der Klub dann dort im nächsten Jahr tatsächlich auch spielen würde, wäre das bereits ein riesen Erfolg. Denn das Galway United dann noch existiert ist keinesfalls sicher gestellt.

Was gab es sonst noch nennenswertes am 19. Spieltag? Nicht sonderlich viel. Das vermeintliche Spitzenspiel zwischen Derry und Sligo endete schiedlich, friedlich aber auch ziemlich langweilig mit einem Torlosen 0:0. Das hilft natürlich keinem so richtig weiter. Auch der Bohs Sieg in Bray weckt nur bedingt die ganz großen Emotionen. Pat Fenlons Team rückt damit immerhin bis auf zwei Punkte an die Wanderers ran, aber ist weiterhin doch ein gutes Stückchen von den Champagnerplätzen entfernt. Dafür steht Chris Fagan wieder voll im Saft. Er traf doppelt im Carlisle Ground. Fagan, der als Jungspund mal bei Manchester United unter Vertrag stand, viel gleich zu Beginn der Saison Wochenlang verletzt aus. Seine Rückkehr ist wichtig, umso mehr wo momentan Stammangreifer Anto Flood fehlt.  

Dienstag, 21. Juni 2011

Blick zurueck und Blick nach vorn...

 Nun habe ich in meinem letzten Post so sehr von den Shamrock Rovers und vor allem ihrem Auftritt gegen Galway von vergangenem Freitag geschwaermt, da will ich die Highlights dieses Spiels in bewegten Bildern nicht vorenthalten. Klar muss man auch noch mal deutlich festhalten das die Gaeste es den Hoops relativ leicht gemacht haben. United ist eben nicht Ligatauglich in diesem Jahr. Dennoch, sich so viele hochkaraetige Chancen zu erspielen, zeugt von Klasse und vom absoluten Willen, wenn man selbst in der 85. Minute noch die Angriffe mit gnadenloser Zielstrebigkeit faehrt.

Heute Abend muessen die Mannen von Michael O'Neill die Lobeshymnen allerdings wieder ganz neu bestaetigen, wenn es gegen Dundalk geht, einem vermeintlich schwereren Gegner, wenn auch vom Schicksal in dieser Saison arg gebeutelten. Mit Personalproblemen und unter finanziellen Sorgen hat es Trainer Ian Foster nicht leicht. Ausserdem treffen im Spitzenspiel des Tages Derry City und die Sligo Rovers aufeinander, Drogheda trifft auf UCD zum Abstiegsgipfel und Galway hat eine moeglicherweise unmoegliche Aufgabe zu bewaeltigen, mit den Pats vor der Brust.


Montag, 20. Juni 2011

Halbzeitbilanz in der League of Ireland...

Nachdem mir doch in den letzten Wochen etwas die Zeit gefehlt hat diesen Blog am leben zu erhalten, will ich nun doch an dieser Stelle ein kurzes Resümee ziehen bezüglich der bisherigen Saison. Die erste Hälfte ist um, und es zeichnen sich mehr als klare Tendenzen ab. Zum Beispiel das Galway und Drogheda die Rote Laterne unter sich ausmachen werden und es so scheint als sei bei den Männern von der Pazifikküste noch ein Stückchen weniger Substanz vorhanden, als bei den Drogs. Vielleicht ändert sich das ja noch, hat Trainer Sean Connor doch gerade frisches Blut verpflichtet. Ob Ronan Cauldwell, Warren Dodd und Co., die von solch namenhaften Klubs wie Lady's Boys Club Galway, oder den Corrib Rangers kommen, aber echte Verstärkungen sein werden, ist doch stark zweifelhaft. 

Ebenfalls zweifelhaft ist, ob die Fans des Bohemian Football Club in diesem Jahr nochmal guten Fußball von ihrer Mannschaft zu sehen bekommen werden. Die ersten 18 Spiele der Saison, rumpelte sich die Mannschaft von Pat Fanlon nämlich ziemlich was zusammen. In den letzten sieben Spielen hat man gar nur noch ein mal getroffen. Zu allem Überfluss fällt nun auch noch Anto Flood aus, der einzig wirklich Torgefährliche Mann. Keine einfachen Zeiten also bei den Gypsies, denen dem vernehmen nach wohl bald auch wieder außerhalb des Platzes schwere Zeiten bevorstehen könnten. Angeblich mit vier Millionen € steht man bei der Züricher Bank in der Kreide. Nur, woher nehmen wenn nicht stehlen?

Kommen wir zu den schönen Dingen des (Fußball)Lebens: Der Kampf um die Meisterschaft. Oder gibt es da in diesem Jahr überhaupt einen Kampf? Die Tabelle lügt nicht, und besagt, ganz so souverän marschieren die Shamrock Rovers noch nicht durch. Momentan nur drei Punkte vor den überraschend starken Saints aus Inchicore. Aber, das Team von Michael O'Neill wird immer besser. Die qualitativ hochwertige Tiefe in seinem Kader kommt mehr und mehr zum tragen. Während andere Klubs unter der hohen Belastung durch die vielen, vielen Spiele in den letzten Wochen schwer zu schaffen haben, hat O'Neill die Qual der Wahl und kann besonders in Mittelfeld und Angriff aus einem Fundus an Hochkarätern schöpfen. Ganz klar, wenn man es sich leisten kann Spieler wie Karl Sheppard, Chris Turner oder Ronan Finn auch mal draußen zu lassen und zu schonen, dann hat man gegenüber der Konkurrenz einen riesen Vorteil. Sicher, mit so einem Kader muss man Meister werden. Das bedeutet Druck Aber mit diesem Druck wird O'Neill gut leben können.

Was am meisten beeindruckt in dieser Saison bei den Hoops, ist die Tatsache das sie nicht nur das erfolgreichste Team sind, nein sie spielen auch den mit Abstand besten Fußball der Liga. Letztes Jahr gab es  noch den berechtigten Vorwurf, das die Rovers mit Rumpelfußball der übelsten Art den Titel geholt hätten. In der Tat, die ersten beiden Jahre unter O'Neill sahen größtenteils wie folgt aus: Langer Ball von Aiden Price nach vorne und hoffen das Gary Twigg irgendwie wieder einen rein murmelt, weil er diesen unfassbaren Riecher für den richtigen Moment hat. Schön sah das nicht aus, effektiv war es dagegen schon. Die Kritik scheint O'Neill sich zu Herzen genommen zu haben. Er hat spielerische Qualität über die Saisonpause in die Mannschaft gebracht, und lässt sein Team nun schnellen, direkten Kurzpass Fußball spielen. In den ersten Spielen sah das noch alles etwas unbeholfen aus und die langen Bälle dominierten nach wie vor, besonders Ronan Finn konnte einem Leid tun. Der hoch veranlagte Spielgestalter bekam so natürlich kaum einen Ball an den Fuß, weil dieser immer nur über seinen Kopf flog. Das hat sich mittlerweile geändert. Finn ist der Denker und Lenker im Team, der Ball ist am Boden, zirkuliert durch die eigenen Reihen, Angriffe werden bedacht aufgebaut, seine Konterstärke hat das Team dadurch trotzdem nicht verloren. 

Als ich letzten Freitag dem Tallaght Stadium mal wieder einen Besuch abstattete, war ich hinterher schlicht begeistert und musste mich während des Spiels zügeln nicht wild zu applaudieren für gelungene Szenen. Als Bohs Fan macht man sowas schließlich nicht. Und auch wenn der Gegner an diesem Abend nur Galway United hieß, so zeigte es doch deutlich wie gereift diese Mannschaft ist. Jeder auf dem Platz weiß was er zu tun hat, da werden einstudierte Angriffe bis zum erfolgreichen Torabschluss zelebriert - technisch und spielerisch schlicht hochwertiger Fußball geboten, den man so in dieser Liga selten sieht. Die Sligo Rovers im letzten Jahr zeigten solch ein spielerisches Niveau, sind aber in dieser Saison weit von jener Form entfernt. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Stärke dieses Teams zeigte sich am Freitag gegen Galway im dritten Tor. Michael O'Neill gönnte sich den Luxus seinen Mittelfeldstar Ronan Finn 63 Minuten auf der Bank schmoren zu lassen. Dieser war dann kaum 180 Sekunden im Spiel, als er Höhe der Mittellinie mit toller Technik seine Gegenspieler wie Thekenkicker aussehen ließ,  dann den perfekten Pass in die Schnittstelle spielte. Billy Dennehy war durch, legte quer und McCabe musste nur noch einschieben. Perfekt gespielt, wie aus dem Nichts, eine Demonstration von Klasse und purer Überlegenheit.

So bleibt als Fazit zu sagen: Die bisherige Saison macht Spaß. Besonders Aufsteiger Derry und die eigentlich als Abstiegskandidat ins Rennen gegangenen Bray Wanderers sind erfrischende Überraschungen. Dagegen gehören die Sligo Rovers eher zu den enttäuschenden. Man hatte gehofft sie könnten den Hoops einen echten Kampf um den Titel liefern, doch das war wohl nichts. Nun sind die Saints der härteste Verfolger. Aber ob die einen so langen Atem haben werden über eine lange und kräftezehrende Saison? So oder so wäre es ein Wunder wenn die Shamrock Rovers ihren Titel nicht verteidigen könnten. Sie sind das beste Team, sie haben die besten Spieler und das sollte am Ende auch belohnt werden - so schwer mir das auch fällt so klar zu sagen, als Fan des Erzrivalen. 

Montag, 18. April 2011

It's Derby time!

Am vergangenen Freitag war es wieder so weit, die beiden erfolgreichsten Klubs des Landes standen sich gegenüber im größten Derby Irlands. Bohemians Dublin vs. Shamrock Rovers: Norden gegen Süden, Arm gegen Reich, Vizemeister gegen Meister... man könnte diese Liste ewig weiterführen. Das Spiel versprach eine Menge und hielt davon viel. Bei großartiger Atmosphäre, entwickelte sich ein epischer Kampf, der in einem Drama für die einen, und in überschwänglicher Freude für die anderen endete.

Aber der Reihe nach: 3.100 Zuschauer, davon rund tausend "mitgereiste" Hoops Supporter, sorgten für einen phantastischen Rahmen. Beide Fanlager lieferten sich ein tolles Duell auf den Rängen - im positiven Sinne versteht sich. Auf dem Platz war die Intensität nicht minder gering, alleine der gebotene Fußball konnte nicht ganz mithalten. Torchancen waren eher Mangelware, ein klares Übergewicht an Ballbesitz konnten sich aber mit zunehmender Zeit die Gäste aus Tallaght erspielen, wobei vor allem Spielmacher Ronan Finn zu gefallen wußte. Bekanntlich das größte Mittelfeldtalent der Liga, zu Beginn der Saison aber noch mit ein paar Problemen sich ins Spielsystem der Rovers einzufügen, kommt er nun immer besser zur Geltung. Ungewöhnlich flach hielten die Gäste den Ball, und feierten so immer wieder ein paar schön anzuschauende Ballstafetten, wenn gleich dies am Ende brotlose Kunst, denn zwingendes Herausspielen von Torgelegenheiten war. Die Bohemians zogen sich über weite Teile des Spiels weit zurück und hofften über Konter zum Erfolg zu kommen, doch mutierte Anto Flood fast gänzlich zum Alleinunterhalter, lief sich die Seele aus dem Leib, ohne echte Unterstützung zu erhalten. Zudem merkte man den zahlreichen Youngstern im Bohs Team die Unerfahrenheit mit solch großen Spielen merklich an. 

Tore gabs am Ende dann aber trotzdem. Unerwartet und unverdient gingen die Bohemians nach 72 Minuten in Führung. Keith Buckley war nach einer Ecke zur Stelle, nachdem die Brennan Eingabe für mächtig Alarm sorgte. Erst landete der Ball an der Latte, und wenig später irgendwie vor Buckley, der gar nicht anders konnte als aus kürzester Entfernung zu treffen. Der Dalymount Park glich in diesem Moment einem Tollhaus und man hätte meinen können das es eher 100.000 denn knapp 3.000 Zuschauer sind, die diesem Spiel beiwohnen. Für die Rovers gab es wenig später den nächsten Nackenschlag. Gary McCabe war mit einer Entscheidung des Linienrichters nicht ganz einverstanden und machte seinem Ärger scheinbar etwas zu derbe Luft. Böse Worte mit dem Anfangsbuchstaben "F" müssen gefallen sein, jedenfalls durfte McCabe seinen Arbeitstag danach frühzeitig beenden. Die Gäste nun nur noch zu zehnt, ließen aber nicht locker und wurden in allerletzter Sekunde doch für alle Mühen belohnt. Eine letzte Ecke, selbst Keeper Alan Mannus ging mit in den Bohs Strafraum vor, und verpasste den reinsegelnden Ball tatsächlich auch nur knapp... zum Glück sprang hinter ihm auch Ronan Finn hoch, der die Kugel perfekt traf- und versenkte! 1-1! Abpfiff! Ein gerechtes Resultat am Ende, in einem hochdramatischen Derby.

Sonntag, 13. März 2011

Rovers vs. Rovers - Die Neuauflage...

Gut vier Monate ist es nun her, das sich die Sligo Rovers und die Shamrock Rovers im Aviva Stadium im Kampf um den FAI Cup gegenüberstanden. Der Ausgang ist bekannt. Nicht wirklich neu ist auch, das beide Klubs die heißesten Anwärter auf die Krone der League of Ireland 2011 sind. Die Hoops als Titelverteidiger, Sligo als Herausforderer. Entsprechend Brisanz steckte in diesem Duell, am zweiten Spieltag der neuen Saison.

In Sligo erwartete man eine Rekordkulisse für dieses Spiel. Was nicht mehr als einen ausverkauften The Showgrounds bedeuten sollte. Dieses Spitzenspiel wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Die 3,5 Stunden Busfahrt von Dublin aus nahm ich gerne in Kauf, checkte im mir bereits bekannten und nicht weit vom Stadion entfernten Hostel ein und um Punkt sechs, also reichlich vor Anpfiff, stand ich vor The Showgrounds. Frühes erscheinen wurde empfohlen, um eines der restlich im Verkauf befindlichen Tickets zu ergattern. Eine Portion Curry Chips später saß ich auf dem Main Stand, der sich rasch füllte. Bereits eine Dreiviertelstunde vor Anpfiff war die Hauptribüne voll - komplett voll! Normalerweise erscheint man in Irland ja lieber zu spät als zu früh, in diesem Fall war es mal andersrum.

Sligo, das ohne Spielmacher Joseph Ndo nachwievor auskommen muss, begann forsch. Ein packendes Match entwickelte sich von der ersten Minute an, doch die Euphorie im bis auf den letzten Platz ausverkauften The Showgrounds wurde jäh gestoppt, als in der sechsten Minute ein schwerer Fehler in der Sligo Hintermannschaft der Auslöser für das Führungstor der Shamrock Rovers war. Ausgerechnet Gary McCabe war der Torschütze. Jener McCabe, der im letzten Jahr noch einer der Stars im Roten Trikot war, und dem man es in Sligo dementsprechend übel nahm, zu den Hoops gewechselt zu sein. Er wurde gnadenlos ausgepfiffen vor und während des Spiels, doch in diesem Moment verstummten alle Sligo Fans. Einzig die gut 600 mitgereisten Shamrock Rovers Fans ließen ihrer Freude freien lauf.

 
In der Folge stellten die Gäste das Fußball spielen ein und überließen Sligo das Spiel. Die brachen vor allem immer wieder über die rechte Außenbahn nach schnellen Kombinationen durch und erarbeiteten sich einige tolle Chancen. Doch Alan Mannus im Rovers Tor war an diesem Abend exzellent aufgelegt. Während die Hoops vor allem mit langen Bällen arbeiteten und versuchten das Mittelfeld schnell zu überbrücken, zeigte Sligo das, wofür sie im letzten Jahr bekannt geworden sind: schnellen, direkten, Kombinationsfußball! Alleine der erfolgreiche Torabschluß fehlte, zudem wünschte man den Akteuren im roten Shirt das sie auch einfach mal aus der Distanz drauf halten oder eine Flanke direkt in den Strafraum bringen würden, statt. Besonders Eoin Doyle bekam immer wieder tolle Gelegenheiten zum Abschluß, passte aber den Ball lieber weiter, anstatt mit Selbstvertrauen mal zu schiessen.

Auch der eingewechselte und wie der Messias gefeierte Raffaele Cretaro konnte das Spiel nicht drehen. Zwar hatte Sligo auch zum Ende hin noch einige richtig gute Torgelegenheiten, alleine es sollte an diesem Abend nicht sein. So gewann das glücklichere, ja möglicherweise auch einfach nur gnadenlos effektivere Team. Die Shamrock Rovers spielten nicht gut, ja eigentlich spielten sie gar kein Fußball in diesem Spiel. Aber sie nehmen die drei Punkte mit nach Dublin - das ist alles was zählt am Ende des Tages.

Mit Eamon Zayeds Schwester auf Irrfahrt zum UCD Bowl...

Freitag Abend, irgendwo auf dem UCD Campus. Wo bitte schön ist der verdammte UCD Bowl? Ich weiß es nicht. Auf der Karte sah alles noch so einfach aus, doch einmal an der falschen Bushaltestelle ausgestiegen, und alles ist aus und vorbei. Während ich da so rum irre, in der Hoffnung irgendwo in der Ferne Flutlichter vielleicht auszumachen zu können, kommt ein Auto rangerast, hält neben mir und eine erregte Frauenstimme stellt die Frage, die ich mir ebenfalls bereits die ganze Zeit stelle: Where the hell is the fucking UCD Bowl?! Keine Ahnung, sage ich, bin ja ebenfalls auf der Suche. Alles klar, steig ein, wir suchen gemeinsam weiter, eröffnet mir die junge Dame eine unerwartete Mitfahrgelegenheit. 

Im Auto erklärt sie mir, das sie unbedingt das Stadion finden muss. Ihr Bruder spielt da gleich für Derry City. Es stellt sich raus, sie ist die Schwester von Candystripes Stürmer Eamon Zayed! Anyway, das Spiel soll jeden Moment anfangen, wir irren immer noch umher, keinen blassen Schimmer wo der Bowl ist. Und dann doch, die Rettung! Ein Mann erklärt uns den Weg. Wenig später dann endlich der hell erleuchtete UCD Bowl vor uns. In dem Moment ertönt auch der Anpiff. Was ein Glück das die Iren immer unpünktlich sind, so auch in diesem Fall, und wir somit keine Minute des Spiels verpassen. Im Stadion trennen sich dann die Wege. Sie geht zur ihrer Familie, Eamon anfeuern, während ich nach den Jungs vom UCD Supporters Club Ausschau halte. 

Auf einem Rübenacker - Fußball- und Rugbyteam teilen sich das Stadion - gehen die Gäste aus Derry schnell in Führung. Gareth McGlynn vollendet einen schönen Angriff gekonnt. UCD ist das ganze Spiel vor allem körperlich unterlegen, verliert oft in einfachen Zweikämpfen den Ball, doch Derrys Spieler sind zu überhastet, und vergeben gute Kontergelegenheiten leichtfertig. Zudem verteidigt das Team von Stephen Kenny extrem hoch, was bei den eigentlich eher langsam daher kommenden Abwehrspielern gefährlich sein könnte. Alleine die Students können kein Kapital daraus schlagen. Im ganzen Spiel erarbeitet sich UCD ganze zwei Chancen, was dann am Ende einfach zu wenig ist. 

Derry in der zweiten Hälfte dagegen mit zahlreichen Gelegenheiten den Sack frühzeitig zu zu machen, scheitert an Latte, Pfosten und vor allem dem eigenen Unvermögen. Teilweise ist es Slapstick was sich da vor dem Tor der Students abspielt. Kurz vor dem Ende ist dann aber doch Daniel Lafferty, der mit seinem Tor für den verdienten 2:0 Endstand sorgt und dem letztjährigen First Division Meister die ersten Punkte der noch jungen Saison beschert. 

Sonntag, 6. März 2011

Saisonauftakt in Bray...

Am Freitag war es endlich soweit: Der lang ersehnte kick-off in die neue League of Ireland Saison! Nach den vielen negativen Schlagzeilen im Winter - Stichworte: Sporting Fingal, Bohemians, Galway, Lizenzvergabe - ist es an der Zeit, das der Sport wieder das Sagen hat. Die Bedingungen für eine spannende und interessante Saison 2011 sind absolut gegeben. Vor allem natürlich weil alles im Zeichen eines spannenden Meisterschaftskampfes steht, wo Titelverteidiger Shamrock Rovers aber auch der vermutlich stärkste Herausforderer, Pokalsieger Sligo Rovers, mächtig aufgerüstet haben. Doch auch Dundalk, Saints, oder Derry haben gute Teams beisammen, die nicht einfach zu schlagen sein werden. Und dann wären da ja auch noch die Bohemians...

Nach all den Querelen der letzten Monate, wo nicht mal klar war, ob die Bohs als Verein überleben werden, war es umso schöner zu sehen am Freitag in Bray, das Trainer Pat Fenlon - dem man es hoch anrechnen muss, das er in dieser schweren Zeit zum Klub steht - eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bringen konnte. Eilig wurden in den letzten Tagen ein paar gestandene Spieler verpflichtet wie Anto Flood, Ger O'Brien oder Aiden Price, die sich zu den letzt verbliebenen Mohikanern der Vizemeistertruppe des Vorjahres gesellen um Mark Rossiter, Killian Brennan und Owen Heary. Die gegenwärtige Situation ist auch die Chance für junge Talente sich ins Rampenlicht zu spielen. Was vor allem für Karl Sommers, Lee Dixon und Stephen Traynor gilt. Die beiden letztgenannten standen am Freitag in der Startelf und wußten zu überzeugen. Somers wurde später eingewechselt, spielte dafür aber unter der Woche im SSC gegen Portadown und erzielte dort ein Tor.

Der Carlisle Ground war an diesem Freitagabend großartig gefüllt. Über 2.500 Fans wollten sich das Spiel nicht entgehen lassen, davon eine komplette Tribüne voll mit Bohs Anhängern. Bei milden Temperaturen und Flutlichatmosphäre, entwickelte sich ein rassiges Spiel, in dem die Bohs über weite Strecken die bessere Mannschaft waren, aber zuerst einmal den frühen Rückstand hinnehmen mußten, nachdem Jungstar Jake Kelly die Wanderers vom Strafstoßpunkt aus in Führung brachte. Doch die Bohs drehten das Spiel, auch dank eines sehr agilen Chris Fagan's. Einst als riesen Talent verschrien und bei Manchester United unter Vertrag, ging in seiner Karriere in den letzten Jahren viel schief, so das er nun in Irland bei den Bohemians gelandet ist. Fagan machte ein großes Spiel an diesem Abend, nicht zuletzt weil er für den Ausgleich sorgte - ebenfalls vom Elfmeterpunkt. Doch mit Sturmpartner Anto Flood, der nach einem weniger erfolgreichen halben Jahr in Schwedens Eliteliga zurück in die LoI gekehrt ist, bildete er ein tolles Angriffsduo, das wohl noch für viel Furore sorgen wird in dieser Saison. 

Das Spiel komplett drehen konnten die Bohs noch in der ersten Hälfte, dank des Zauberfüßchens von Killian Brennan, der einen Freistoß von der Strafraumgrenze in den Winkel donnerte. In der zweiten Halbzeit beherrschten die Gäste das Geschehen dann komplett. Ein ganz fein vorgetragener Angriff über Fagan, Traynor und Flood sorgte letztlich für die Entscheidung. Nur kurz hieß es nochmal zittern, denn Bray bekam vom insgesamt schwachen Schiedsrichter noch einen zweiten Elfer zugesprochen - wie schon der erste, wurde auch dieser von Ger O'Brien verursacht - doch diesmal drosch Jake Kelly das Leder nur gegen die Latte! Am Ende stand ein ungefährdeter, verdienter und gut herausgespielter Sieg, für eine Bohemians Mannschaft, die praktisch keine Saisonvorbereitung hatte, und trotzdem schon einen außergewöhnlich starken Eindruck macht.

 Insgesamt war es ein wunderbarer Fußballabend, den man so wohl nur in Irland erleben kann. Im kleinen, gemütlichen Carlisle Ground, wo man den Spielern noch während des Spiels die Hand geben- oder wo Killian Brennan während einer Unterbrechung einen kleinen Schnack mit den Fans halten kann, wo die Tacklings noch so richtig krachen und 22 Männer auf dem Platz stehen - und keine Schauspieler.

Alles neu macht der März...

Wir schreiben den sechsten März 2011, die Shamrock Rovers sind Meister, ich lebe mittlerweile in Dublin und die neue Saison hier in Irland hat bereits wieder begonnen. Das alles hat hier keine Erwähnung gefunden, weil ich diesen Blog in den letzten Monaten schändlich missachtet habe. Das wird sich in Zukunft wieder ändern. Jetzt ganz nah am Geschehen, wird es hier wieder regelmäßig interessantes und wissenswertes rund um den Irischen Fußball zu lesen geben.

Vorher aber nochmal ein kleiner Blick zurück auf vergangene Ereignisse, wie Pokalfinale, Setanta Sports Cup Spiele etc. die ich in letzter Zeit besucht habe...



Glentoran - Dungannon, Nov. 2010

Im Zuge des Irischen Pokalfinals, gab es einen kleinen Abstecher nach Belfast, zu den Glens, die in einem grottenschlechten Spiel 0:2 gegen die Antifußballer von Dungannon Swifts untergingen.






 

























Irisches Pokalfinale, Nov. 2010

Den Abschluss einer hochspannenden Saison in Irland, bot das Pokalfinale, zwischen den Shamrock Rovers und den Sligo Rovers, nachweislich die beiden besten Teams 2010. Die Hoops als verdienter Meister, Sligo als Mannschaft die den besten Fußball spielte... ein packendes Finale war es dann auch, trotz 0:0 nach 90 + 30 Minuten Verlängerung. Im Elfmeterschiessen avancierte dann Sligo Keeper Ciaran Kelly zum Helden - er parierte alle vier Elfer der Shamrock Rovers!































Cliftonville - Linfield, Jan. 2011 

Spitzenspiel in der IFA Premiership, das alles hielt was es versprach. Sechs Tore, harte Zweikämpfe und viele Torraumszenen... dazu einen solch unfassbaren Nebel in der zweiten Halbzeit, das die entscheidenden Treffer für Linfield für mich nicht zu sehen waren.


















UCD - Longford, Jan. 2011

Trainingsauftakt für beide Teams, die sich an einem sonnigen Samstag auf dem Campus des UCD trafen und ein Testspiel austrugen, welches die Students mit 2:0 für sich entschieden. 

















Shamrock Rovers - Celtic Glasgow, Feb. 2011

Der Gigant aus Schottland gab sich die Ehre für ein Testkick, gleichzeitig der Start für die Rovers in die pre-season. 2:0 hieß es am Ende für Celtic, die immerhin den schwedischen Veteranen Freddie Ljungberg mit nach Dublin mitbrachten.

















 Schottland - Nordirland, Feb. 2011

In Dublins neuer Lansdowne Road findet zum ersten mal das neu aus der Taufe gehobene Carling Nations Cup Turnier statt.  am Vortag besiegte Irland ein schwaches Wales mit 3:0, an diesem windigen Mittwoch wurden dann die Nordiren von starken Schotten mit dem selben Ergebnis geschlagen.




















UCD - Lisburn, Feb. 2011

Setanta Sports Cup, Dalymount und UCD? Passt nicht ganz möchte man meinen, passt ja wohl muß man aber entgegnen. Nachdem Sporting Fingal vor die Hunde ging, rückten die Students in den SSC nach und empfingen dementsprechend Lisburn aus Nordirland. Da im UCD Bowl an jenem Abend ein Rugbyspiel stattfand, gewährten die Bohemians für das SSC Spiel Asyl im Dalyer. Schiedlich, friedlich, torlos, trennten sich übrigens beide Teams.

















Bohemians - Portadown, März 2011

Wieder SSC, diesmal die Bohs höchstselbst. Mit erst zwei Vorbereitungsspielen in den Beinen, musste der neu zusammengewürfelte Kader sein erstes Pflichtmatch spielen. Trotz großem Kampf, hieß es 2:1 für die Gäste am Ende.